„Mir ist klar, aus welchem Grund die Messe nur Absagen erhalten hat“, sagt hingegen Yavuz Özoguz von der m-haditec GmbH. Die Firma zertifiziert islamkonforme Produkte. „Ich bin selbst gefragt worden, ob ich an der Expo teilnehmen will“, sagt er. Doch weil in die Organisation keine Muslime eingebunden waren, hat Özoguz abgelehnt. „Es kann nicht sein, dass Nichtmuslime ein rein muslimisches Thema anbieten“, sagt er und fügt an: „Das kann ich auch meinen Kunden nicht empfehlen.“

 

Özoguz berät Firmen, wie sie ihre Produkte herstellen können, um als halal zertifiziert zu werden – auch Brauereien wie Jever und Karlsberg. „Wenn für die zertifizierten Malzgetränke die selben Leitungen verwendet werden wie für das Bier, dann muss die geistige Unreinheit mit Wasser eine halbe Stunde lang aus der Leitung gespült werden“, erklärt er.

Messe wehrt sich gegen Vorwürfe

Auf die Kritik der Zertifizierer reagiert die Messe gelassen. „Es hätte zu viele Ansprechpartner gegeben, da es im Islam eben viele verschiedene Richtungen und Definitionen von halal gibt“, sagt Gerd Fleischer. Und: „Wir wollten einen Marktplatz und keine religiöse Plattform schaffen.“ Die Idee will die Messe nach dem aktuellen Rückschlag noch nicht komplett aufgeben. „Wir werden weiter arbeiten“, so Fleischer.