Zurzeit wird eine neue Halle auf dem Messegelände gebaut. Dies ist nötig, weil die Kapazitäten nicht mehr ausreichten und Ausstellern abgesagt werden musste.

Echterdingen - Wo im Januar erstmals Messestände von Reiseveranstaltern stehen sollen, ist noch eine Baustelle. Denn die neue Messehalle 10, die dann offiziell nach einer Tübinger Firma Paul-Horn-Halle heißen soll, ist erst im Bau. Am Donnerstag steht dort allerlei Material und Kabeltrommeln auf dem Boden. Und dann gibt es noch quadratische Löcher im Boden, die erst noch verkleidet werden müssen.

 

Jonas Lechler erklärt, wofür die in der betonierten Halle da sind: „Aus denen wird Frischluft in den Raum geblasen. Wir brauchen sie, weil die Belüftung nur von der Seite nicht reichen würde.“ Lechler ist der Bauleiter von Jo Carle Architekten, die die Halle errichten. Dass Lechlers Arbeitsplatz in Leinfelden-Echterdingen ist, ist nicht das erste Mal. „Ich habe damals auch schon das Bosch-Parkhaus gebaut“, sagt er.

Die Halle ist 125 Meter lang und 90 Meter breit

Nun steht Lechler im Rohbau der 125 Meter langen und 90 Meter breiten Halle 10 und erklärt den aktuellen Stand. „Was da oben unter der Decke wie Bücherregalbretter aussieht, dient als Leitungsverkleidung“, sagt Lechler. Nach dem Rohbau wird nun die ganze Technik installiert. Dazu gehören Starkstromleitungen genauso wie normale Stromleitungen wie es sie in jedem Haushalt gibt und Datenleitungen.

Bevor die Bauarbeiten für die Halle 10 begannen, mussten die Bauarbeiter erst mal den damaligen Eingang Messe-West abbrechen. Damit begannen sie im November 2015. Die Erdbauarbeiten folgten einen Monat später und im Januar 2016 begannen die Bauarbeiter mit dem Rohbau. Im Januar soll die neue Messehalle pünktlich zur Tourismusmesse CMT in Betrieb gehen.

Fabian Schlabach, der Sprecher der Messe Stuttgart, ordnet die Bauarbeiten ein: „Wir haben uns entschieden, die Halle 10 zu bauen, weil unsere Kapazitäten nicht ausgereicht haben. Wir mussten für die CMT, die Intergastra und anderen Messen Ausstellern absagen.“ Die Arbeiten für die neue Halle seien im Zeitplan.

Die Pagoden-Hängekonstruktion ist nicht möglich

Lechler erklärt, was das Gebäude von anderen Hallen unterscheidet: „Sie ist so lang wie die Standardhallen, aber breiter.“ Während die neue 15 000 Quadratmeter Grundfläche bietet, haben die anderen lediglich 10 000 Quadratmeter Platz. Das Plus an Fläche hatte Folgen für die Konstruktion: „Das bedeutet, dass die Pagoden-Hängekonstruktion wie in den anderen Hallen hier nicht möglich war.“ Darum sehe sie noch etwas anders aus als die 2007 fertig gestellten Hallen. „Wir haben 47 Brettschichtholzträger von 65 Metern Länge.“ Sie sind in drei Teilen mit Tiefladern aus dem Osnabrücker Land hertransportiert worden. „Dafür brauchten die Fahrer zwei Nächte. Das Problem waren die vielen Baustellen, durch die ein Schwertransport nicht fahren kann.“ In den anderen Hallen gibt es kein Holz. „Die Halle ist vom Aussehen an eine dreischiffige Basilika angelehnt“, erklärt Lechler. Die mindestens 16 Meter hohe Messehalle wäre das Mittelschiff. Die nur acht Meter hohen Teile links und rechts wären die Seitenschiffe.

Für Oktober und November ist die Bauabnahme geplant. Das Interesse an der neuen Halle sei groß: „Es kommen immer wieder Aussteller vorbei, um sich die Halle anzusehen. Sie wollen schauen, wo ihr Stand bald stehen wird“, sagt Schlabach.

Auch der Ausgang West wird neu gestaltet

Doch die Halle 10 ist nicht die einzige Änderung. Auch der Ausgang West wird neu gestaltet. Das neue Gebäude steht schon im Rohbau. Bald können dort Gäste die Messehallen betreten. „Manche haben uns schon gesagt, dass sie immer dort rein gehen und waren überrascht, dass das dann nicht mehr ging“, sagt Lechler.