Auf dem Messelberg trauern die Flieger beim Flugplatzfest am Sonntag noch einmal ihrem langjährigen Mitglied Wolfgang Dallach nach, der im Frühjahr tödlich verunglückt war. Der Kunstflieger war über Jahrzehnte die Attraktion der Flugschau.

Donzdorf - Wir wollen Wolfgang Dallach besonders Respekt zollen mit der Missing-Man-Nummer“, sagt Michael Baer von der Fliegergruppe Donzdorf. „Missing Man“ sei eine Figur des Formationsflugs, bei der vier Maschinen im Pulk flögen und eine davon dann allein nach oben ziehe, erläutert Baer. Dazu werde ein Trompeter spielen.

 

Abschied in allen Ehren

In allen Ehren will die Fliegergruppe beim publikumsträchtigen Flugtag am Wochenende des Kunstfliegers, der 40 Jahre lang Mitglied am Messelberg war, noch einmal gedenken. Dallach war im Januar bei Rechberghausen vermutlich nach einer Kohlenmonoxidvergiftung im Cockpit seiner Maschine bewusstlos geworden und abgestürzt. Über Jahrzehnte hinweg waren seine Kunstflugkapriolen eine der Hauptattraktionen beim Flugtag auf dem Messelberg gewesen.

Sicherheit wird groß geschrieben

Dass die Flugschauen auch nach den Unfällen in England und bei Dittingen am vorigen Wochenende wieder einmal ins Gerede gekommen sind, sieht Baer wiederum entspannter. „Die Sicherheitsauflagen sind in den letzten Jahren immer wieder erhöht worden und wir achten auch ohne diese seh auf Sicherheit“, sagt er. Man wolle ohne Risiko für die Fliegerei begeistern. „Früher hat es ausgereicht, dass man nur die Flughöhen der einzelnen Maschinen angegeben hat. Jetzt müssen wir für jede Kunstflugfigur die Eingangs- und die Ausgangshöhe genehmigen lassen und auch die Abstände zum Publikum. Das Regierungspräsidium kontrolliert das genau“, verdeutlicht Baer.

Das Spektakel geht weiter

Dem Spektakel am Himmel über dem Messelberg soll das aber kein Abbruch tun. Atemberaubende Flugvorführungen, Rundflüge und einzigartige Flugzeuge verspricht die Fliegergruppe den Besuchern bei freiem Eintritt.

Los geht es am Samstag um 10 Uhr. Eine zwölfmotorige Dornier, ein Airbus, eine Boeing, pfeilschnelle Jets, majestätische Großsegler oder rasante Kunstflugmaschinen verspricht die Flugtag dem Publikum. Den Sonderlandeplatz am Messelberg können solche Maschinen im Original natürlich nicht ansteuern. Modellflieger präsentieren ihre maßstabsgetreuen Nachbauten. Dazu werden am Samstag aber Rundflüge im Helikopter, in den kleineren Vereinsmaschinen und in einer Broussard, einem einmotorigen Militärflugzeug aus den Fünfziger Jahren angeboten. Kunstflug präsentiert Henry Bohlig und in der Dämmerstunde wird er mit seinem Kunstflugsegler mit LED-Beleuchtung und Pyrotechnik ein feuerwerk an den Himmel zaubern. Zum Ausklang glühen Ballons und winkt ein Drink an der Flieger-Bar.

Jagdflieger kommt

Der Sonntag ist dann mehr den tollkühnen Männern in ihren fliegenden Kisten vorbehalten. Ab 10 Uhr kann man dann beim Weißwurstfrühstück Paul Erhardt mit seiner Zlin 526 und Henry Bohlig mit einer Extra und einer Fox bei ihren Kunstflügen bewundern. Fallschirmspringer und Vorführungen weiterer Flugzeuge, Rundflüge und ein umfangreiches Rahmenprogramm am Boden runden das Programm ab. Am Nachmittag wird es noch mal ganz laut. Wilhelm Heinz wird mit einer Mustang, einem Jagdflugzeug aus dem zweiten Weltkrieg, den Messelberg ansteuern und eine Viertelstunde lang eine grandiose Show bieten. Die Mustang mit Namen „Louisiana Kid“ ist eines der letzten flugfähigen Exemplare seiner Art in Europa.

Shuttle-Busse eingerichtet

Da vor allem sonntags mit einem großen Besucherandrang zu rechen ist und erfahrungsgemäß die Parkplätze am Messelberg rar werden, hat die Fliegergruppe auch in diesem Jahr wieder einen Bus-Shuttle auf den Messelberg eingerichtet. Von Donzdorf aus startet der Bus ab 10.30 Uhr im 30-Minuten-Takt und hält an der Firma Hörauf (Ortseingang von Donzdorf aus Richtung Süßen kommend), an der Stadthalle und beim Hotel Becher. Die einfache Fahrt kostet zwei Euro für Erwachsene, Kinder fahren umsonst.