Nach dem tödlichen Messerangriff in Reutlingen ist die Polizei nicht nur mit den Ermittlungen beschäftigt, sondern muss sich auch um Falschmeldungen in den Sozialen Netzwerken kümmern.

Reutlingen - Nach dem tödlichen Messerangriff in Reutlingen am Sonntag ist die Polizei nicht nur mit den Ermittlungen zur eigentlichen Tat beschäftigt. Die Beamten müssen sich auch um die vielen Falschmeldungen auf Facebook, Twitter und Co. kümmern.

 

Die Verbreitung von Informationen und Bildern direkt von einem Tatort aus habe stark zugenommen, so ein Sprecher der Polizei Reutlingen. Nachrichten und Bilder verbreiten sich sehr schnell und dadurch komme es immer wieder auch zu falschen Informationen.

Die Verbreitung falscher Informationen ist strafbar

Falschmeldungen können verwirren oder verunsichern und Menschen diskreditieren. Wie auch im Falle der Messerattacke von Reutlingen, als plötzlich ein Vorname auf Twitter kursierte – angeblich der Name des Täters. Wie der Polizeisprecher mitteilt, handelte es sich dabei aber um den Namen eines der Opfer, das in einer Gasstätte vom Täter verletzt wurde.

Auch, dass der 21-jährige BMW-Fahrer den Täter absichtlich angefahren und damit gestoppt haben soll, entspricht laut polizeilichen Ermittlungen nicht der Wahrheit. In den Sozialen Netzwerken wurde der junge Mann dafür aber als Held gefeiert.

Auf Twitter und Facebook kursierten die Gerüchte, dass es sich bei der Tatwaffe um eine Machete handelte, auch diese Information war falsch. Die Machete stellte sich schnell als etwa 60 Zentimeter langes Dönermesser heraus.

Falschmeldungen können strafrechtlich verfolgt werden. Hinweisen zu Falschmeldungen müssen die Polizisten deshalb nachgehen, und prüfen, ob eine Straftat vorliegt. Das binde natürlich Ermittlungskapazitäten, doch derartige Gerüchte seien vor allem für die Betroffenen traumatisch.

Die Polizei reagiert entsprechend und veröffentlicht eine Pressemitteilung, in der sie darauf hinweist, dass die Verbreitung unwahrer Informationen strafrechtlich geprüft und verfolgt werde und darum bittet, von der bewussten Verbreitung unwahrer Inhalte Abstand zu nehmen.