Insgesamt 380 000 Euro sollen eine 61-jährige Beamtin und ihr 45-jähriger Kollege bei der Landesoberkasse Baden-Württemberg gestohlen haben. Die Staatsanwaltschaft Tübingen hat Anklage erhoben.

Tübingen - Zwei baden-württembergische Staatsdiener sind wegen der mutmaßlichen Veruntreuung öffentlicher Gelder angeklagt worden. Insgesamt 380 000 Euro sollen eine 61-jährige Beamtin und ihr 45-jähriger Kollege zwischen März 2012 und September 2016 gestohlen haben, wie die Staatsanwaltschaft Tübingen am Mittwoch mitteilte. Demnach entwendeten sie an ihrer Arbeitsstelle bei der Landesoberkasse Baden-Württemberg in der Außenstelle Metzingen insgesamt 47 Mal Bargeld aus dem Tresor.

 

Ihnen werde gemeinschaftliche und gewerbsmäßige Untreue vorgeworfen. Zugleich wurde die 38-jährige Ehefrau des Beamten wegen gewerbsmäßiger Geldwäsche angeklagt. Den drei Beschuldigten drohen jeweils Freiheitsstrafen von mindestens sechs Monaten bis zu maximal zehn Jahren. Die Gelddiebstähle sollen die zwei Beamten unter anderem mit gefälschten Überweisungträgern für Einzahlungen bei der Bundesbank verschleiert haben.

Die 38-jährige Ehefrau soll wissentlich von ihrem Mann gestohlenes Bargeld auf ihr Privatkonto eingezahlt haben. Bei den Angeschuldigten konnten die Ermittler noch Vermögenswerte in Höhe von 240 000 Euro sichern. Die 61-Jährige hat laut Mitteilung ein Geständnis abgelegt, der 45-jährige machte demnach keine Angaben zu den Vorwürfen. Seine Ehefrau räumte lediglich die Bareinzahlungen ein. Wann die Hauptverhandlung eröffnet wird, steht noch nicht fest.