In über sechs Tagen überquerten ein US-Amerikaner und ein Russe den Pazifischen Ozean in einem Heliumballon. Mit ihrer Fahrt von Japan nach Mexiko stellten die Männer gleich zwei jahrzehntealte Rekorde ein.

La Paz - Vier Meilen vor Mexikos Küste haben zwei abenteuerlustige Ballonfahrer ihre Rekordreise über den Pazifik beendet. Die Ballonpiloten Troy Bradley und Leonid Tjuchtjajew wasserten nahe der Ortschaft La Poza Grande im Bundesstaat Baja California Sur, wie die Missionskontrolle am Samstag auf ihrer Internetseite mitteilte. Nie seien Menschen in einem Gasballon längere Zeit und eine weitere Strecke gefahren, hieß es.

 

Wegen parallel zur Küste verlaufender Winde hätten sie sich zu einer Landung auf dem Wasser entschlossen. Eine Wasserlandung sei nach dem internationalen Reglement für Rekorde in der Ballonfahrt zulässig, erklärten die Organisatoren. Der Internationale Luftsportverband FAI muss die neuen Bestmarken noch offiziell bestätigen.

Fischer hätten die beiden Männer rund vier Meilen vor der Küste an Bord genommen und an Land gebracht, teilte die Missionskontrolle mit. Den Piloten ging es demnach gut, sie wurden allerdings vorsorglich von Sanitätern medizinisch untersucht. Helfer der Mission bemühten sich gemeinsam mit den mexikanischen Behörden um die Bergung des Ballons und der Kapsel.

Der US-Amerikaner und der Russe waren mit ihrem „Two Eagles“-Ballon im japanischen Saga gestartet und hatten am Freitagmorgen mit 8467 Kilometern den Weltrekord für die weiteste mit einem Gasballon gefahrene Strecke gebrochen. Seit 1981 lag der Rekord bei 8383 Kilometern.

Bis zur Landung legten der 50 Jahre alte Bradley und sein 58 Jahre alter Kollege Tjuchtjajew insgesamt 10 696 Kilometer zurück. Für die Pazifiküberquerung benötigten sie sechs Tage, 16 Stunden und 38 Minuten (160 Stunden, 38 Minuten). Damit brachen sie auch den Rekord für die längste Fahrdauer mit einem Gasballon. Dieser war 1978 mit einer fünftägigen Reise über den Atlantik (137 Stunden, 5 Minuten) aufgestellt worden. Ursprünglich wollten Bradley und Tjuchtjajew in Kanada landen, starke Winde trieben den Ballon allerdings immer weiter nach Süden. Die Männer waren mit wetterfester Kleidung und zusätzlichem Sauerstoff ausgerüstet. Mit ihrem Heliumballon hätten sie bis zu zehn Tage in der Luft bleiben können.