Die MHP Riesen Ludwigsburg ziehen sich beim Final Four im Pokal achtbar aus der Affäre, auch wenn sie beide Spiele verlieren. Bereits am Mittwoch steht für den Basketball-Bundesligisten die nächste Partie an.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Berlin - Das Vorspiel war schon so etwas wie der Höhepunkt. Für den Basketball-Bundesligisten MHP Riesen beim Final Four um den Pokal. Denn im Halbfinale am Samstagabend hieß der beinahe übermächtige Gegner Brose Baskets Bamberg. Die Mannschaft hatte nicht zu viel versprochen und alles in die Waagschale gelegt, um den Favoriten zu schlagen, doch trotz einer zwischenzeitlichen 46:44-Führung (25. Minute) reichte es beim 78:85 (35:36) am Ende eben nicht zum Sieg.

 

Die „Goldene Ananas“ geht an Alba Berlin

Auch nicht in dem am Sonntag folgenden Spiel um Platz drei gegen Gastgeber Alba Berlin, das mit 84:70 gewann und von Sponsor Telekom als kleinen Trostpreis eine „Goldene Ananas“ überreicht bekam – als Sinnbild für die Fragwürdigkeit dieser Partie. Zumal sie nur 14 Stunden nach dem zweiten Halbfinale begann, selbst Berlins Trainer Ahmet Caki gab zu: „Ludwigsburg hatte den Nachteil, dass sie später spielten.“ Sein Kollege John Patrick, der einige Spieler schonte, hatte im Vorfeld schon kritisiert: „Das ist fast menschenunwürdig.“

Seine Spieler aber vertraten den Verein und die knapp 500 mitgereisten Fans umso würdiger. „Wir mussten hart spielen, um zu gewinnen“, gab Bambergs Trainer Andrea Trinchieri zu, der mit seinem Team am Sonntag dank eines 74:71 (45:36) gegen den FC Bayern München den Titel holen sollte. Patrick meinte: „Wir haben alles investiert. Es war kein perfektes Spiel, aber meine Mannschaft hat Charakter gezeigt und 40 Minuten gekämpft.“ In der Schlussphase kam sie nochmals auf 78:83 heran, doch die Zeit lief den Ludwigsburgern davon.

Dennis Schröder als Stargast

In den entscheidenden Momenten profitierte Bamberg nicht nur von Spielmacher Fabien Causeur, sondern vor allem von Nationalmannschaftscenter Daniel Theis (je 19 Punkte). Offensichtlich war der unter den Augen von mehr als 10 000 Zuschauern und seines Kumpels und NBA-Profis Dennis Schröder besonders motiviert. „Bamberg hatte einfach die stärkeren Waffen“, musste Patrick zugeben. Bei den Riesen warf Drew Crawford mit 17 Punkten am besten. Auch am Sonntag vor 7371 Zuschauern: Da musste sich der US-Amerikaner, der im November nach Ludwigsburg kam, aber mit zehn Punkten begnügen.

Nach dem anstrengenden Pokal-Wochenende gibt es keine Pause. Am Mittwoch (20 Uhr) wartet schon wieder der nächste Wettbewerb – die Champions League. Da geht es zu Hause gegen Rishon um den Einzug ins Achtelfinale. Und selbst das 17-Punkte-Polster gegen die Israelis aus dem Hinspiel (83:66) muss kein Ruhekissen sein. Dabei hätte die Mannschaft etwas Schlaf jetzt dringend nötig.