Basketball-Bundesligist Ludwigsburg hat Braunschweig locker besiegt und steuert auf Play-off-Kurs. Auch weil Spielmacher Kerron Johnson zwar kurz pausieren musste, dann aber doch weitermachen konnte.

Ludwigsburg – Mit der Schlusssirene des ersten Viertels kam der Weckruf für den Basketball-Bundesligisten MHP Riesen Ludwigsburg. Während diese ertönte, versenkte der Braunschweiger Cornelius Adler einen Drei-Punkte-Wurf zur (letzten) Führung für die Gäste. „Das erste Viertel war ausgeglichen, danach waren wir personell aber einfach nicht mehr in der Lage mitzuhalten“, sagte Braunschweigs Trainer Raoul Korner, nachdem Ludwigsburg ungefährdet mit 83:61 (50:33) gewonnen hatte.

 

Denn von der elften Spielminute an legten die MHP Riesen am Samstag vor 3667 Zuschauern so richtig los. Hatten sie im ersten Spielabschnitt noch Probleme, die Spieler der Gäste am Brette zu kontrollieren, kam jetzt der Ball dort erst gar nicht mehr hin. Grund war die hervorragende Pressverteidigung, die 23 Ballverluste der Braunschweiger erzwang. Ein ums andere Mal erfolgten daraus direkte Schnellangriffe, die die Ludwigsburger stets erfolgreich verwandelten. Die MHP Riesen gewannen alleine das zweite Viertel mit 32:13. „Ich bin sehr stolz, dass wir heute von Anfang gut verteidigt haben um vor allem auch Grant und Needham aus dem Spiel zu nehmen“, sagte Ludwigsburgs Trainer John Patrick.

Ex-Ludwigsburger Grant gestoppt

Vor allem Keaton Grant, der vor zwei Jahren noch das Ludwigsburger Trikot trug und unter John Patrick zum besten Punktesammler der Liga wurde, hatte das Team im Griff. Auch in dieser Saison schickt sich Grant an, die Liga in Sachen Punktewertung anzuführen, am Samstag kam er aber nur auf sechs Zähler. Schuld an der Niederlage hatte sicher nicht Keaton Grant, die Braunschweiger Mannschaft verlor ihre Linie im Angriff und konnte so auch keine stabile Defensive mehr liefern.

Bester Spieler des Spiels war Kerron Johnson, was nicht selbstverständlich ist. Denn der nur 1,85 Meter große Wirbelwind verletzte sich nach einem starken Beginn, als er an der Bande hinter dem Korb mit seinem Fuß umknickte. Mit einem zusammengekniffenen Gesicht verließ er humpelnd das Feld und kam zunächst auch nicht zurück. Eine Schrecksekunde, denn auch der zweite Spielmacher im Team, Mustafa Shakur, pausiert derzeit mit einer gebrochenen Mittelhand. Während Johnson also ärztlich behandelt werden musste, startete seine Mannschaft in der Zwischenzeit ein echtes Feuerwerk. Und als er wieder zurückkam legte auch er noch einmal nach. 22 Punkte in 19 Minuten, neuer Saisonbestwert für den flinken Aufbauspieler.

Nach dem souveränen Erfolg der Ludwigsburger stehen die Chancen auf das Erreichen der Play-offs immer besser. Sogar die Möglichkeit, dass sie in der ersten Runde den beiden Favoriten Bamberg und Bayern aus dem Weg gehen, sind nicht schlecht. Aber der Weg ist noch weit; wenn er aber so begangen wird, wie gegen Braunschweig, kann es klappen.