Der Schauspielerin Michelle Rodriguez erklärt, warum sie in Hollywood eine Außenseiterin ist und Vin Diesel ihr sehr nahe steht.

Michelle Rodriguez eckt an: Die Schauspielerin ist bekannt dafür, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Zudem ist sie wegen diverser Delikte auch schon mit der Justiz in Konflikt geraden. Im Interview – bei einem Sandwich im Stadion des Baseballteams Los Angeles Dodgers – erzählt die 36-Jährige, die ab Mittwoch wieder in der Actionreihe „Fast & Furious“ im Kino zu sehen ist, freimütig von den Schattenseiten des Hollywood-Betriebs. Nur über Paul Walker möchte Michelle Rodriguez nicht sprechen: Noch geht ihr der Tod des Kollegen zu nah.
Ms. Rodriguez, es ist 15 Jahre her, dass Sie den ersten „Fast & Furious“-Film gedreht haben. Hätten Sie damals gedacht, eines Tages für Teil sieben vor der Kamera zu stehen?
Nicht für eine Sekunde. Schon allein weil damals Fortsetzungen noch total uncool waren. Dass es plötzlich von allen erfolgreichen Filmen wie selbstverständlich Sequels gibt, das fing damals erst an.
Nach dem Serienauftakt waren Sie nur im vierten, sechsten und nun eben im siebten Teil mit von der Partie. Warum?
Für mich war immer klar, dass ich nicht mit dabei bin, wenn Vin Diesel nicht mitspielt. Ohne ihn hielt ich mich von den Filmen fern, da gab es keine Ausnahme. Er war und ist mein Beschützer, er sorgte immer dafür, dass ich nichts machen musste, was mir unangenehm war.
Sind Sie sich so nah?
Er ist mein bester Freund. Wir sind uns so nah wie Geschwister. Ganz im Ernst. Das sage ich nicht nur als PR-Spruch. Sondern ich empfinde das wahrhaftig so.
Und diese Nähe war von Anfang an da?
Unsere Beziehung wurde im Laufe der Jahre immer enger. Aber er nahm mich von Anfang an unter seine Fittiche. „The Fast and the Furious“ war mein zweiter Film und meine erste Erfahrung mit Hollywood. Das war eine neue Welt für mich, in der mir nicht alles gefiel.
Was genau meinen Sie?
Ich mochte nicht, wie meine Figur im Drehbuch angelegt war, und kämpfte hart darum, gewisse Dinge zu verändern. Natürlich wurde die Geschichte von Kerlen geschrieben, die noch keinen Tag in ihrem Leben auf der Straße oder in einer Gang verbracht hatten. Ich aber schon – und deswegen wusste ich, dass kein Mensch so spricht, wie es da im Skript stand. Also habe ich versucht, dass da ein paar Sachen geändert werden. Und Vin hat das immer verstanden und mich dabei unterstützt.
Fällt es Ihnen heute leichter, sich in die Hollywood-Maschinerie einzupassen?
Ich muss nicht mehr so viel kämpfen. Aber die Spielregeln sind dieselben geblieben. Was noch immer ein Problem für mich ist, denn in meinem Leben gibt’s nur eine Regel: Respektiere mich, dann zeige ich auch dir Respekt. So einfach ist das.
Ist es das wirklich?
Man muss sich natürlich Respekt verdienen. Deswegen ziehe ich zu bestimmten Veranstaltungen oder Partys auch mal ein Kleid statt Jeans und Unterhemd an. Schließlich will ich niemanden verprellen. Aber sobald ich mich respektlos behandelt fühle, lasse ich mir nichts mehr gefallen.