Knapp drei Jahre sind vergangen, seit Microsoft das PC-Betriebssystem Windows 8 auf den Markt gebracht hat. Am Mittwochabend wird nun dessen Nachfolger, Windows 10, vorgestellt. Wir verraten, welche Neuerungen die Nutzer wahrscheinlich erwarten.

Stuttgart - So richtig geheim ist Windows 10 ja schon seit einiger Zeit nicht mehr. Ende September 2014 wurde das neue Betriebssystem von Microsoft erstmals vorgestellt, einen Tagen später wurde eine „Technical Preview“ genannte Vorabversion veröffentlicht, die sich interessierte Nutzer kostenlos herunterladen konnten.

 

Für viele die wohl wichtigste Neuerung: das Start-Menü kehrt zurück. Unter Windows 8 war dieses für Windows seit jeher typische Bedienelement in der unteren linken Ecke des Bildschirms entfernt worden, was insbesondere langjährige Nutzer verärgerte. Bei Windows 10 hat Microsoft sich nun dazu entschieden, den modernen Look von Windows 8 beizubehalten, sich aber bei der Bedienung wieder mehr an älteren Versionen zu orientieren. Auf diese Weise soll der Spagat zwischen Touchscreen- und Tastatur-Eingabe gelingen. Laut Microsoft analysiert Windows 10 sogar, welche Eingabemethode häufiger benutzt wird, und passt die Benutzeroberfläche entsprechend an.

Ein Sprachassistent und plattformübergreifende Apps

Eine weitere wesentliche Neuerung von Windows 10 ist Berichten zufolge die Integration von Microsofts Sprachassistentin Cortana. Bislang kam Cortana ausschließlich auf Windows-Phone-Smartphones zum Einsatz, doch nun soll der Dienst auch auf dem Desktop Suchen durchführen, Kalendereinträge verwalten und Erinnerungen erstellen. Microsoft wäre damit der erste der drei großen Hersteller, der seinen Sprachassistenten auch auf Desktop-PCs bringt: Apples Siri funktioniert derzeit nur auf dem iPhone und iPad, Google Now nur auf Android-Geräten.

Auch das Thema plattformübergreifende Apps möchte Microsoft mit Windows 10 angehen. Derzeit existieren von den meisten Programmen unterschiedliche Versionen für Smartphones, Tablets und den PC, was vor allem für die Entwickler den Aufwand erheblich steigert. Mit einer App aus einem Store für alle Plattformen könnte Microsoft zum Vorreiter einer neuen Software-Generation werden. Eine Grundvoraussetzung dafür ist die Vereinheitlichung von Desktop- und mobilen Betriebssystemen – und hier kommt Windows 10 Mobile ins Spiel.

Momentan sieht es so aus, als ob Microsoft sein derzeitiges Tablet-Betriebssystem (Windows RT) und das Smartphone-Betriebssystem Windows Phone zusammenführen wird. Somit gäbe es eine Desktop- und eine mobile Version von Windows 10. Freilich würde es in bestimmten Bereichen weiterhin gravierende Unterschiede zwischen den beiden Systemen geben, solange aber die gemeinsame Basis vorhanden ist, steht der Entwicklung von Universal-Apps nichts im Wege.

Microsoft überträgt die Präsentation von Windows 10 am Mittwochabend ab 18 Uhr live im Internet.