Hohe Belastungen im Schlussquartal vermiesen dem Institut auch das Gesamtergebnis. Dennoch steigt der Gewinn vor Steuern für 2013 deutlich und die Vorstandschefs Fitschen und Jain sind zuversichtlich, ihre Ziele für 2015 zu erreichen.

Frankfurt - Die Deutsche Bank hat mit einem Milliardenverlust im Schlussquartal 2013 ihre Aktionäre verschreckt. Der Aktienkurs sackte ab. Dennoch betonen die beiden Co-Vorstandsvorsitzenden Anshu Jain und Jürgen Fitschen, dass sie zuversichtlich sind, ihre Mitte 2012 ausgegebenen Ziele für 2015 erreichen zu können. Vorher jedoch werde das laufende Jahr noch einmal weitere Herausforderungen bringen. „2013 war das zweite Jahr in Folge, in dem wir in das künftige Wachstum sowie die weitere Stärkung unserer Kontrollen investierten und Altlasten abarbeiteten. Diese Faktoren beeinflussten unsere Finanzergebnisse“, erklärten die Bankchefs, die am späten Sonntagabend ihre Ergebnisse vorzeitig veröffentlicht hatten. Zwischen Oktober und Dezember war ein Verlust vor Steuern von 1,15 Milliarden Euro aufgelaufen. Dadurch fiel auch das Ergebnis für das Gesamtjahr mit etwas mehr als zwei Milliarden Euro deutlich geringer aus als von Finanzprofis erwartet worden war. Gegenüber dem Vorjahr war das allerdings dennoch eine spürbare Verbesserung, 2012 verdiente die Bank vor Steuern nur 810 Millionen Euro. Unter dem Strich stand 2013 ein Gewinn von gut einer Milliarde Euro, verglichen mit 320 Millionen Euro ein Jahr zuvor.

 

Ihre Zuversicht stützen Jain und Fitschen darauf, dass die Bank ohne Berücksichtigung der Kosten für die Beseitigung von Altlasten sowie den Umbau des Instituts in den Bereichen, die künftig für Gewinne sorgen sollen, bereits Fortschritte vorzuweisen hat. „Gleichwohl erzielten wir im operativen Kerngeschäft eines der besten Ergebnisse der vergangenen zehn Jahre und haben die Deutsche Bank fitter, sicherer und ausgewogener gemacht“, betonen die Vorstandschefs in der Erklärung. Für die „Kernbank“ weist das Institut ein Ergebnis von 5,3 Milliarden aus. Rechnet man dann noch die Sondereffekte für den Umbau und die Rechtsstreitigkeiten heraus, kommt man für diese Bereiche sogar auf einen Vorsteuergewinn von fast 8,4 Milliarden Euro.

Die Bank muss Milliarden wegen Rechtsstreitigkeiten bezahlen

Im Umkehrschluss zeigt das allerdings auch, welche Belastungen die Bank zu verkraften hat. Fast 2,5 Milliarden Euro musste sie für die Beilegung von Rechtsstreitigkeiten im vergangenen Jahr zahlen, allein 1,4 Milliarden Euro für umstrittene Hypothekengeschäfte in den USA sowie 725 Millionen Euro für die Manipulationen des Referenzzinssatzes Libor. Und dieses Kapitel ist nicht beendet. Die deutsche Finanzaufsicht Bafin ermittelt wegen möglicher Manipulationen im Devisenhandel, andere Rechtsfälle, wie etwa die Auseinandersetzung um die Kirch-Pleite, könnten auch 2014 noch erhebliche Zahlungen nach sich ziehen. Dafür stehen noch 2,3 Milliarden Euro an Rückstellungen in den Büchern.