Für die von Motorradlärm geplagten Anwohner der Weinstraße in Schnait gibt es nach Ansicht des Verkehrsministeriums nur eine Hilfe: stationäre Messstationen.

Weinstadt - Nur stationäre Messgeräte können helfen, die Lärmbelastung an der Weinstraße in Weinstadt-Schnait zu verringern. Das ist die Einschätzung, zu der das Ministerium für Verkehr in einem am Montag veröffentlichten Bericht zum Thema Motorradlärm kommt. Darin heißt es: „Die Verhinderung der Fahrzeugbeschleunigung zur Reduzierung der Lärmpegel kann nur durch eine konsequente Verkehrsüberwachung mit stationären Messgeräten erreicht werden.“

 

Die Lärmbelastung bleibt

Die steil ansteigende, kurvenreiche Straße am Ortsausgang in Richtung des Winterbacher Teilorts Manolzweiler ist eine beliebte Strecke bei Motorradfahrern, die dort gerne kräftig Gas geben. Nach ersten Beschwerden der Anwohner im Jahr 2003 wurden nach einem Ortstermin der Mobilen Verkehrssicherheitskommission 2009 deshalb spezielle Plakate zur Lärmprävention an der Straße aufgestellt, mit denen an die „Vernunft der Motorradfahrer zu einer leiseren Fahrweise appelliert werden sollte“, so das Verkehrsministerium.

Da die Lärmbelästigung allerdings trotz der Plakate laut einigen Anwohnern nicht weniger wurde, hatte die Stadt Weinstadt von April bis Oktober 2014 an Samstagen, Sonn- und Feiertagen die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf Tempo 40 beschränkt und, in Abstimmung mit dem Regierungspräsidium, Lärmmessungen zur Wirkung dieser Maßnahme in Auftrag gegeben. Laut dem Bericht des Ministeriums hatte diese Geschwindigkeitsreduzierung jedoch „keine signifikante Reduzierung der besonders lauten Vorbeifahrten“ ergeben.

Das Ministerium hatte daher einer Verlängerung des Pilotversuchs auf die Saisons 2015 und 2016 zugestimmt, „um die Wirkung der neu entwickelten Motorradlärm-Displayanzeige in Verbindung mit der Verkehrsbeschränkung auf das Verkehrsverhalten zu erproben“. Die jetzt veröffentlichten Ergebnisse zeigen jedoch, dass auch die Displayanzeigen kaum Wirkung gezeigt haben und dass dem Motorradlärm nur durch eine „konsequente Verkehrsüberwachung mit stationären Messgeräten“ effektiv entgegengetreten werden kann.