Céline Willers studiert Kommunikationswissenschaften an der Universität Hohenheim. Nebenher kandidiert die amtierende „Miss Baden-Württemberg 2015“ für „Miss Germany“.

Stuttgart - Sie ist 21, studiert an der Uni Hohenheim im fünften Semester Kommunikationswissenschaften und jobbt nebenher als „Miss Baden-Württemberg 2015“. Am 28. Februar will Céline Willers auch noch „Miss Germany“ werden. Beim Marketing hilft ihr die Uni Hohenheim. Und umgekehrt.

 

„Wir hatten von ihr gehört, als sie Dreharbeiten auf dem Campus gemacht hat“, berichtet der Unisprecher Florian Klebs. Das sei für „Das Ding-TV“ gewesen. So sei man auf die Idee gekommen, die Studentin in den schmucken Paraderäumen des Hohenheimer Schlosses abzulichten und die junge Frau als besondere Persönlichkeit der Presse vorzustellen: die schönste Frau Baden-Württembergs auf dem schönsten Campus des Landes.

Das „Blond-und-blöd-Image“ widerlegen

Doch auch Céline Willers sieht die Sache als Win-win-Situation: „Die PR-Abteilung der Uni erleichtert mir die Arbeit“, sagt sie. Schließlich hilft Präsenz auf allen Kanälen, wenn man Miss Germany werden will. Außerdem sei das doch „eine schöne Story für die Uni“ und gerade für die jungen Leute mal „ein buntes Programm“. Hat sie keine Angst davor, als Schönchen abgestempelt zu werden? „Ach, Sie meinen dieses Blond-und-blöd-Image?“, kontert sie auf die Frage der StZ. Und erklärt, sie sehe es als „Herausforderung, zu zeigen, dass es eben nicht so ist“.

Tatsächlich hat sie auch in ihrem Studium, Vertiefungsrichtung PR und Medienpsychologie, sehr zielgerichtet ihre Schwerpunkte gesetzt. Bei dem studentischen Forschungsprojekt „Humboldt reloaded“, an dem nur leistungsbereite Studierende teilnehmen dürfen, hat sie Imagefilme analysiert. Dabei sei sie der Frage nachgegangen, was einen guten und was keinen guten Imagefilm ausmache. Als Mitglied der studentischen Unternehmensberatung Junior Business Team überarbeitete sie eine Imagebroschüre des Studierendenwerks. Und derzeit arbeite sie in ihrer schriftlichen Hausarbeit an einer Analyse der Kommunikationspannen bei dem Unglück der Costa Concordia.

Berufswunsch: Korrespondentin oder Moderatorin

Eigentlich wäre sie gern Model geworden, räumt die 21-jährige freimütig ein. Das habe sie jedenfalls mit 16 vorgehabt: „Aber ich war mit 1,71 Metern zu klein.“ So sei sie auf die Sache mit den Misswahlen gekommen. Auch „Miss Schwarzwald“ und „Miss Münsterland“ war sie schon. „Es macht einfach Spaß und es ist ein unheimlich gutes Training, wenn man Moderatorin werden will“, sagt Céline Willers. „Ich fänd’s auch spannend, beim ZDF Auslandskorrespondentin zu werden, oder Show-Moderatorin.“ Etwa bei Sendungen wie ‚Supertalent’. „Momentan moderier ich beim Online-Sender Stuggi-TV“, sagt sie – „da probier ich mich aus.“

Bereits während eines Praktikums bei ZDF/Arte in Mainz habe sie eine weitere Praktikumsstelle mit dem Sender ausgehandelt: in London. Das wäre dann aber hinter der Kamera. Nebenher büffelt sie Spanisch für ein Auslandssemester in Chile. Man kann ja nie wissen. Doch jetzt ist erst mal Ägypten dran: zehn Tage lang trainiert Céline Willers dort mit 23 Konkurrentinnen für den Miss-Germany-Titel: Catwalk, Knigge. Und wenn sie gewinnt? „Dann würde ich meine Prüfungen alle um ein Jahr verschieben.“ Denn Miss Germany sei schließlich ein Fulltime-Job. „Man geht auf alle möglichen Galas, es gibt unheimlich viele Präsenztermine.“ Ein Kontrastprogramm zum Leben im Wohnheim. Was sagen die Kommilitonen? Die äußerten sich „durchweg positiv – zumindest die, die was sagen“.

Im Studium werden alle gleich behandelt

Ist Schönheit nützlich? „Klar, manche Sachen erleichtert das schon“, räumt sie ein. Bei ihrem künftigen Beruf könne das schon sein, gerade bei einem Job vor der Kamera. „Aber im Studium werden alle gleich behandelt, da zieht das nicht“, meint sie. Um später auch formal punkten zu können, steht für Céline Willers jedoch bereits fest: „Den Master will ich auf jeden Fall machen – in Kommunikationsmanagement.“