Der Marsrover „Curiosity“ ist erfolgreich auf unserem Nachbarplaneten gelandet. Das teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa am späten Sonntagabend (Ortszeit) im Kontrollzentrum im US-Bundesstaat Kalifornien mit.

Washington/Darmstadt - Nach einer 219 Tage dauernden und 567 Millionen Kilometer langen Reise ist der US-amerikanische Roboter Curiosity (Neugier) auf dem Mars gelandet. Wie geplant um 7.31 Uhr deutscher Zeit wurde das Funksignal empfangen. 14 Minuten zuvor ist der 900 Kilogramm schwere Roboter an einem Seil von einem schwebenden „Himmelskran“ abgeseilt worden. 14 Minuten benötigt das Funksignal zur Erde.

 

Grafik: Heikler Anflug auf den Roten Planeten

Am Kontrollzentrum der Europäischen Raumfahrtagentur (Esa) in Darmstadt, wo man die Landung an Bildschirmen verfolgt hatte, brach Jubel aus. Der Esa-Manager Manfred Warhaut sprach den Kollegen der Nasa seinen Respekt aus. Nach dem Start sei nun der zweite wichtige Schritt erfolgreich gemeistert. Nun stünden faszinierende wissenschaftliche Untersuchungen an.

Eingreifen von der Erde aus war nicht möglich

Die sieben Minuten vor der Landung liefen nach einem feststehenden Programm ab; ein Eingreifen von der Erde aus war nicht möglich. In einer strengen Abfolge sind 76 Sprengladungen aktiviert worden, um erst die Raketenstufe abzutrennen, später den Fallschirm zu öffnen und auch ihn wieder abzuwerfen. Als heikelster, weil noch nie erprobter Teil galt das Ablassen des Roboters an sieben Meter langen Seilen.

Curiosity ist in einem Krater am Fuß eines Bergs gelandet, von dem sich Planetenforscher Einblicke in die Geschichte des Roten Planeten erhoffen. Sie wollen untersuchen, ob es vor drei Milliarden Jahren einen See in dem Krater gab, in dem sich Leben entwickeln konnte. In den nächsten Wochen werden die Systeme des Roboters nach und nach hochgefahren und getestet.

Schon nach wenigen Minuten empfing das Nasa-Kontrollzentrum im kalifornischen Pasadena die ersten schwarz-weißen Bilder der Kameras, die den Roboter künftig vor Kollisionen warnen sollen. Trotz des Staubs in der Luft zeigten sie ein Rad und den Schatten des Roboterfahrzeugs in einer mit kleinen Steinchen übersäten Ebene. Den zwei Meter langen Kamerakopf werden die Nasa-Piloten erst ausfahren, wenn sie sicher sind, dass Curiosity stabil auf seinen sechs Rädern steht und durch das Ausfahren nicht das Gleichgewicht verliert.