Mehr als die Hälfte der Unternehmen in Deutschland ermöglicht ihren Mitarbeitern mobiles Arbeiten, das hat eine Umfrage des Statistischen Bundesamtes ergeben. Dabei bearbeiten die Beschäftigten vor allem Mails oder Firmendokumente von unterwegs.

Stuttgart - Immer mehr Unternehmen in Deutschland ermöglichen ihren Mitarbeitern mobiles Arbeiten. Im vergangenen Jahr waren es 61 (Vorjahr: 57) Prozent der Firmen, die einen Teil der Belegschaft mit mobilem Internetzugang über Smartphone oder Tablet ausstatten. Das hat eine Umfrage des Statistischen Bundesamtes ergeben, an der sich rund 10 000 Unternehmen beteiligt haben. Die Statistiker haben dabei ausdrücklich nach einem mobilen Internetzugang gefragt. Telearbeit, also Arbeiten von zu Hause mit einem festen Internetanschluss, wurde dabei nicht berücksichtigt, sagte Moritz Mannschreck vom Statistischen Bundesamt. Es ist also zu vermuten, dass noch deutlich mehr Beschäftigte nicht vom Arbeitsplatz im Büro aus arbeiten. Zahlen für Baden-Württemberg liegen nicht vor. Auch nicht gefragt wurde, wie viele Unternehmen die Rechten und Pflichten der mobil Arbeitenden in Betriebsvereinbarungen geregelt haben.

 

Vor allem die Großen ermöglichen den mobilen Zugriff

Gefragt haben die Statistiker stattdessen, auf welche Daten die Beschäftigten mit tragbaren Geräten zugreifen können – das sind vor allem berufliche E-Mail (in 80 Prozent der Unternehmen) sowie auf Firmendokumente (44 Prozent). Dabei sind es vor allem die großen Unternehmen, die einem Teil der Mitarbeitern den mobilen Zugang anbieten. Während bei Kleinstunternehmen (bis neun Beschäftigten) „nur“ 60 Prozent der Kleinstunternehmen einen Zugang erhalten können, liegt der Anteil bei größeren Firmen ab 250 Beschäftigten bereits bei 94 Prozent. In diesen Zahlen sind auch Vertriebs- und Service-Mitarbeiter enthalten, wenn sie fest angestellt sind, so Mannschreck. Allerdings haben nicht alle Mitarbeiter eines Unternehmens mobil Zugriff auf Firmendaten: in 36 Prozent der Unternehmen, die die Möglichkeit bieten, wird das Angebot von mehr als der Hälfte der Beschäftigten genutzt.

Gründe, warum Unternehmen mobiles Arbeiten nicht bieten, haben die Statistiker nicht abgefragt. Ablehnungsgründe könnten der Datenschutz sowie die IT-Sicherheit sein. In einigen Regionen könnte auch eine zu geringe Breitbandanbindung eine Rolle spielen. Und nicht zuletzt dürfte es auch Mitarbeiter geben, die Beruf und Privat nicht zu sehr vermischen wollen – Stichwort: Work-Life-Balance. Zahlen, wie Deutschland beim mobilen Arbeiten im internationalen Vergleich dasteht, werden die Brüsseler vermutlich in der nächsten Woche veröffentlichen.