Immer häufiger laden Wissenschaftler interessierte Hobbyforscher ein, mit ihnen Experimente durchzuführen oder Datenbanken aufzubauen. Auf einer neuen Website werden die Mitmachprojekte vorgestellt.

Stuttgart - In diesem Sommer ist eine Mückenplage zu erwarten. Das warme Frühjahr bietet ideale Voraussetzungen für Stechmücken, um sich massenhaft zu vermehren. Auch die eingewanderten exotischen Arten fühlen sich bei diesen Temperaturen richtig wohl. Doch welche Arten sind mittlerweile heimisch und wie weit sind diese verbreitet? Nur wenige Wissenschaftler beschäftigten sich in den vergangenen Jahren mit diesen Insekten. Deshalb fehlt das grundlegende Wissen über ihr Vorkommen und ihre regionale Verbreitung. Das soll der „Mückenatlas“ ändern, der 2012 ins Leben gerufen wurde. Dabei kann jeder mitmachen: Einfach die Mücken sammeln und einschicken.

 

Der Mückenatlas ist nur eines von vielen Projekten, bei denen Hobbyforscher mit handfester Wissenschaft zusammenkommen. Ab sofort gibt die neue Citizen-Science-Plattform – der Begriff steht für „Bürgerwissenschaft“ – einen Überblick über Projekte aus Deutschland. Mitmachen kann jeder: Ob jung oder alt, alleine oder als Team oder auch als Schulklasse können interessierte Menschen mit Wissenschaftlern Experimente durchführen und Datenbanken aufbauen. Die Plattform für Citizen-Science-Projekte in Deutschland ist ein gemeinsames Projekt von „Wissenschaft im Dialog“ (WiD) und dem Museum für Naturkunde in Berlin.

Wissenschaftler können auf der Plattform im Internet ihre Projekte präsentieren und Interessierte zum Mitmachen einladen. Wer als Laie Lust hat, dabei zu sein, kann sich auf der Seite informieren. Über einfache Suchfunktionen lässt sich nach einem Projekt fahnden oder schauen, was in der Umgebung angeboten wird. „Langfristig hat Citizen Science das Potenzial, die gesamte Forschungslandschaft zu modernisieren“, sagt Johannes Vogel vom Berliner Museum für Naturkunde.