Am Samstag, einen Tag vor dem Ende des Esslinger Weihnachts-und Mittelaltermarkts, sind die Marktbeschicker und ihre Gäste mit Fackeln hinauf zur Esslinger Burg gezogen, um dort die Wintersonnwende vorzufeiern.

Esslingen - Wir werden gemeinsam die Nacht erleuchten“, kündigte Herold und Geschichtenerzähler Oswald Buß von der Bühne auf dem Rathausplatz an. Gleichzeitig entzündeten die Besucher auf dem Platz ihre zuvor für zwei Taler erworbenen Fackeln und tauchten das umliegende Fachwerkensemble zwischen dem Alten und dem Neuen Rathaus in stimmungsvolle Farben, bevor sich der Zug auf den Weg hinauf zur Burg machte.

 

Um die Brandgefahr einzudämmen wurden die Zahl der ausgegebenen Fackeln in diesem Jahr auf 600 begrenzt. Das reichte aus, um den dunklen Weg durch den Weinberg allein mit dem Schein der Fackeln auszuleuchten.

Spiel von Licht und Schatten

Im Rücken der Fackelträger blieb die erleuchtete Esslinger Altstadt mit der Stadtkirche als Blickfänger zurück. Im Burghof wurden die Teilnehmer mit mittelalterlicher Musik und einer Feuershow empfangen wurden. Die Musikgruppe „Satolstelamanderfanz“ verstärkte mit ihren Melodien auf Dudelsack und Schalmei die besondere Stimmung zwischen den von Feuerschein erleuchteten Burggemäuern. Höhepunkt der Veranstaltung war das Entzünden des großen Feuers anlässlich der Wintersonnenwende. Es ist die längste Nacht des Jahres. Sie dauert mehr als 15 Stunden. Diese Nacht hat seit Jahrtausenden eine besondere Bedeutung in verschiedenen Kulturkreisen. „Tag und Nacht, Licht und Schatten, Leben und Tod – ohne das Eine können wir das Andere nicht erleben“, erklärte Oswald Buß die Bedeutung dieser Nacht. Zum großen Tanz um das Feuer mischten sich mehr und mehr mittelalterlich gekleidete Marktbeschicker unter das internationale Publikum.

Stimmungsvoller Ausklang

Eigentlich fand die Wintersonnenwende erst in der Nacht vom Sonntag auf den Montag statt. Die Veranstalter legten den Fackelumzug dennoch auf den Samstag, weil der Mittelaltermarkt am Sonntag zu Ende ging und das Fest so hätte nicht stimmungsvoll ausklingen können.

Die zahlreichen Teilnehmer des Fackelumzugs störten sich nicht an der Verschiebung und genossen das besondere Ambiete einer besonderen Nacht. Die Esslinger Stadtmarketing und Tourismusgesellschaft (EST) hat anschließend ein positives Fazit des Fackelumzugs gezogen. „Es war eine tolle Stimmung“, so Petra Pfeiffer, die Leiterin des Veranstaltungsmanagement der städtischen EST. Größere Unfälle mit den Fackeln seien ausgeblieben.