Im Hedelfinger Bezirksbeirat hat die Stadt Stuttgart ihr Mobilitätskonzept vorgestellt.

Hedelfingen - Seit dem 16. Januar herrscht in der Landeshauptstadt wieder Feinstaubalarm – und eine nachhaltige Besserung der Luftqualität scheint derzeit nicht in Sicht zu sein. Umso mehr will sich die Stadt Stuttgart um neue Leitlinien für den Verkehr bemühen. Mit dem Ziel, Schadstoffe, Lärm, Staus und Stress für die Verkehrsteilnehmer zu reduzieren. In der jüngsten Sitzung des Hedelfinger Bezirksbeirats hat der Leiter der städtischen Abteilung Mobilität, Wolfgang Forderer, das Mobilitätskonzept der Stadt vorgestellt.

 

Mehr als 800 000 Fahrzeuge passieren täglich die Stadtgrenze

Die Stadtgrenze Stuttgarts, so Forderer, werde täglich von 818 000 Autos passiert. Zwar sei der Verkehr nicht der alleinige Faktor für die Feinstaubbelastung, aber ein „maßgeblicher“. Auch deshalb habe die Stadt den Aktionsplan „nachhaltig mobil in Stuttgart“ erarbeitet. Das Konzept sieht zum einen eine bauliche Verkehrsentwicklung bis 2030 vor. Zum anderen sollen die Elektromobilität und der öffentliche Nahverkehr gefördert, die Hauptradrouten ausgebaut werden. Auch das bezuschusste Jobticket, mit dem Mitarbeiter von Firmen günstiger zur Arbeit fahren können, werde bereits von 450 Unternehmen genutzt, so Forderer. Mit der polygo-Karte für die Region Stuttgart könne man außerdem Bus fahren, ein Leihauto oder -fahrrad buchen und Bücher ausleihen. Auch würden immer mehr Carsharing- und Mobilitätsangebote in der Stadt genutzt – vom Stadtmobil über Car2go bis hin zu Lastenrädern, mit denen auch größere Gegenstände transportiert werden könnten. „Es gibt zum Beispiel ein Quartierslastenrad am Hallschlag, das von allen Anwohnern genutzt werden kann“, so Forderer. „So etwas wäre für Hedelfingen vielleicht auch nicht schlecht.“

Bezirksbeiräte schlagen erneut Umfahrung vor

Angesichts der hohen Luftbelastung in der Stadt wollten einige Bezirksbeiräte wissen, weshalb die von den Hedelfingern lange gewünschte Umfahrung nicht käme. Mit einer Umfahrung könne sich die Verkehrssituation schließlich entlasten. Daraufhin erklärte Forderer, dass eine Umfahrung zwar für Hedelfingen „viel bringen“ könne, nicht aber für die Innenstadt.

Bezirksbeirat Mario Graunke (CDU) kritisierte zudem das Prinzip von „call-a-bike“, dem Leihfahrradangebot der Bahn. „Wenn ich mir am Hedelfinger Platz ein Rad leihe, ans andere Ende des Bezirks fahre, das Rad aber wieder am Hedelfinger Platz abgeben muss, bringt mir das ja nichts.“ Bezirksvorsteher Kai Freier schlug vor, die Hälfte der Räder an der Tiefenbachstraße zu platzieren. So könnten auch dort Räder genutzt und abgegeben werden.