Die drei großen Fraktionen im Gemeinderat wollen die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) mit einer Millionenspritze stärken. Dafür soll der Busverkehr ausgebaut werden.

Stuttgart. - Der Busverkehr in der Landeshauptstadt soll zum Fahrplanwechsel im Dezember 2017 deutlich verbessert werden. Dafür wollen CDU, Grüne und SPD im Gemeinderat dem stadteigenen Nahverkehrs-Dienstleister Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) eine Million Euro gewähren. Die Fraktionen hatten Ende März in ihrem Bündnis für Mobilität ein Paket für den Verkehr angekündigt, das 28 Millionen Euro umfasst. Allein zehn Millionen sollen für den Abriss der Friedrichswahl (Auffahrtsrampe B10/27) zurückgelegt werden, 7,75 Millionen Euro kostet eine neue Linie mit Elektrobussen vom Cannstatter Wilhelmsplatz zum Hauptbahnhof. Am Freitag konkretisierten die Fraktionen ihr Konzept für den Ausbau von Busverbindungen. Es geht um sechs Vorschläge, um Abschnitte mit hohem Fahrgastaufkommen zu entlasten, erklärten Jürgen Sauer (CDU), Jochen Stopper (Grüne) und Martin Körner (SPD).

 

Takte sollen verdichtet werden

Folgende Verbesserungen sind geplant: Auf den Innenstadtlinien 40, 43 und 44 soll der Takt ab 21 Uhr von 30 auf 15 Minuten verkürzt werden.

Die Linie 43 soll vom Killesberg bis zum Pragsattel verlängert werden, sodass ein neuer Umsteigepunkt zu den Stadtbahnlinien U 6, 7, 13 und 15 entsteht.

Die Buslinie 72 in Möhringen soll in den Hauptverkehrszeiten morgens und am Nachmittag einen 10-Minuten-Takt im Stadtteil erhalten. Die Märchensiedlung bekommt in dieser Zeit eine neue Anbindung im 20-Minuten-Takt.

Tarifrefom steht an

Die Linie 82 in Vaihingen pendelt in den Hauptverkehrszeiten morgens und am Nachmittag im Abschnitt zwischen Rohr, Rohrer Höhe und dem Vaihinger Bahnhof im 10-Minuten-Takt

Die Busse der Linie 92 sollen künftig auch von 9 bis 12 und 20 bis 24 Uhr im 30-Minuten-Takt zwischen Westbahnhof und Rotebühlplatz fahren.

Für die Linie 99 zwischen Stammheim und Zuffenhausen ist von 9 bis 15 Uhr ein 20-Minuten-Takt vorgesehen. Der bestehende wird damit halbiert.

Insgesamt, so die Fraktionen, würden mit den Verbesserungen rund zehn Millionen Euro aus Haushaltsmitteln zusätzlich in den Öffentlichen Nahverkehr investiert. Ein großes Ziel haben die Fraktionen zudem im Blick: Sie wollen, dass die zwei Stuttgarter Zonen im Verkehrsverbund (VVS) zu einer zusammengelegt werden. Das könnte zum Fahrplan 2019 geschehen.