Dann ist für den IVLZ-Leiter „die Zeit der Blindflüge auf den Fildern endlich vorbei“. Die neu gewonnenen Erkenntnisse über die Verkehrsabläufe ermöglichten es, gezielt in Ampelsteuerungen einzugreifen. „Und dank der Kameras können wir dann beobachten, wie sich eine Maßnahme, etwa längere Grünphasen im Berufsverkehr an der Nord-Süd-Straße, auf den Verkehrsablauf auswirkt“, sagt Thomas. Das neue Instrumentarium ermögliche es auch, für verschiedene Tageszeiten angepasste und möglichst umweltgerechte Steuerungsszenarien zu entwickeln, um diese bei Bedarf rasch schalten zu können.

 

Kameras sind wasserdicht und beheizbar

Um die neue Technik für die IVLZ aufzubauen, haben Mitarbeiter des Tiefbauamts zwei Jahre lang geplant und organisiert. „Die Kameras kann man nicht einfach in einem Elektronikmarkt kaufen und am nächsten Tag in Betrieb nehmen“, sagt der Elektroingenieur Michael Müller. „Die Geräte, die wir jetzt montieren, sind tag- und nachttauglich, für den Dauerbetrieb ausgelegt und es können unterschiedliche Objektive verwendet werden. Außerdem sind die Kameras wasserdicht und beheizbar.“ Letztere Eigenschaft sei ganz besonders wichtig, damit das schützende Glasgehäuse nicht beschlage und die IVLZ-Mannschaft keine verwaschenen und unbrauchbaren Bilder zu sehen bekomme.

„Vor der Ausschreibung der Technik mussten zunächst einmal die richtigen Stellen für die Kameras gefunden werden“, erläutert Müller. „Am Standort Albstadtweg war die Montage problemlos, weil die Kamera an einen vorhandenen Ampelmast montiert werden konnte.“ Es gebe aber auch Stellen, an denen zunächst 25 Meter hohe Masten errichtet werden müssten, um das Verkehrsgeschehen von oben überblicken zu können. Um alle elektronischen Augen mit dem städtischen Glasfasernetz verbinden zu können, habe man zudem zwei Kilometer Kabel neu verlegen und mit den unterschiedlichsten elektronischen Schnittstellen verbinden müssen.

„Die Ausschreibungen für die Kameras mit den von uns verlangten Qualitätskriterien waren schwierig, weil es nicht viele qualifizierte Anbieter gibt“, ergänzt Hertkorn. Für die Kameras habe die Stadt deshalb zwei Ausschreibungsrunden gebraucht, weil sich zunächst kein einziges Unternehmen gemeldet habe.