Alfa Romeo frischt Giulietta sowie Mito auf - und will mit dem Sportwagen 4C inklusive Infotainmentsystem Uconnect beim Kunden punkten.

Es ist zum Mäusemelken: Da hat eine Automarke einen ganz großen Namen, und auch die aktuellen Modelle Mito und Giulietta fallen ins Auge im oft farblosen Reigen der Kleinwagen und Kompakten auf unseren Straßen. Aber die Zulassungen zeigen, dass es mächtig klemmt zwischen Anspruch und Wirklichkeit: Lediglich 131 Exemplare vom Mito und 151 von der Giulietta wurden im Oktober zugelassen - in den ersten drei Quartalen 2013 kamen weniger als 3000 neue Alfa auf deutsche Straßen. 'Wir stehen derzeit nicht da, wo wir hingehören', meint auch Alfa-Romeo-Manager Niccolò Biagioli.

 

Neue Farben für den Mito

Aktuell gibt es für Alfisti immerhin leichte Modellpflegemaßnahmen und einen echten Knaller zu vermelden: Beim 4,06 Meter kurzen Dreitürer Mito sind es Stricheleien am Scudetto genannten Kühler und an den Scheinwerfern; neue Farben außen und frische Materialien innen sollen für eine erkennbare Aufwertung sorgen. Hubraumverkleinerung spielt bei dem nun auch im Mito erhältlichen, konzernbekannten 0,9-Liter-Twinair-Motor eine Rolle (ab 16 450 Euro), einem in der stärkeren Auslegung 77 kW (105 PS) leistenden, allerdings etwas rumpeligen Zweizylinder mit 4,2 Liter Super Normverbrauch. Diesen Wert und die 99 Gramm CO 2 -Ausstoß pro Kilometer wird man in der Praxis eher nicht erreichen - dies hat sich auf ersten gemäßigten Testfahrten erneut bewahrheitet.

Trotzdem haben umweltbewusste Kunden damit natürlich eine ordentliche Basis, denn der 1,4-Liter-Einstiegsmotor mit 51 kW (70 PS) - ab 14 100 Euro - weist laut Werk einen Verbrauch von 5,8 Liter Super aus, was 134 Gramm CO 2 entspricht. In der ebenfalls aufgefrischten kompakten Giulietta bietet ein 110 kW (150 PS) leistender Diesel-Vierzylinder aus zwei Liter Hubraum neue Dienste an. Er steht ab 25 900 Euro in der Preisliste. Hier fließen nach der Norm 4,2 Liter durch die Kraftstoffleitungen. Dieser Motor ersetzt den bisherigen 2-Liter-Turbodiesel mit 103 kW (140 PS), der 0,3 Liter mehr Sprit benötigte.

Reinrassiger Zweisitzer 4C

Stärkere Leistung und geringerer Verbrauch zeigen auch hier, dass Alfa auf der Höhe der Zeit ist. Der Einstieg in die modellgepflegte Giulietta ist ab 19 250 Euro möglich - mit einem 77 kW (105 PS) starken 1,4-Liter-Benziner. Sowohl im Mito als auch in der Giulietta hält mit dem neuen Modelljahr das Infotainmentsystem Uconnect Einzug: Zusätzlich zum Radio gibt es einen CD/MP3-Spieler, eine Bluetooth-Freisprechanlage sowie AUX- und USB-Eingänge. Zur Steuerung der Anlage dienen ein berührungsempfindlicher 5-Zoll-Farbbildschirm (in der Giulietta auch 6,5 Zoll wählbar), zwei Dreh- und Drückregler sowie vier Tasten; auf Wunsch lässt sich das Navigationssystem per Sprachbefehl in Gang setzen. Aktueller Alfa-Knaller jedoch ist der 4C, ein reinrassiger Zweisitzer mit 176-kW/ 240-PS-Mittelmotor und Heckantrieb für 50 500 Euro, mit dem allerdings weltweit jährlich nur rund 3500 Kunden beliefert werden können - mehr gibt die Manufaktur bei Maserati in Modena nicht her.

Das 3,99 Meter lange und gerade mal 1,18 Meter hohe Coupé spielt seinen entscheidenden Trumpf durch das niedrige Leergewicht von 970 Kilogramm aus. Dadurch kommen Leistungen zustande, die allen Rennsemmel- Begeisterten das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen: Aus dem Stand in viereinhalb Sekunden auf Tempo 100, die Tachonadel schnellt bis auf 258 km/h. Das höchste Drehmoment von 380 Newtonmetern liegt zwischen 2200 und 4250 Umdrehungen pro Minute an. Bleibt nur noch zu sagen, dass er so wendig wie ein Gokart um die Kurven flitzt - am besten natürlich auf einem Rennkurs. Die Leidenschaft wird mit ihm unbedingt geweckt, gestillt werden könnte sie allerdings nur durch neue Alfa-Modelle für alle - und zwar subito!