Ein Neubau für die Hanfbachschule und die Bücherei könntebis zu 17 Millionen Euro verschlingen.

Möglingen - Nein, Vergleiche zur Nachbarstadt Markgröningen sind bei Eberhard Weigele nicht erwünscht. „Wir hoffen, dass es bei uns ein bisschen anders läuft“, sagt der Möglinger Bürgermeister. Dennoch ist klar, dass beide Orte eines gemeinsam haben: Sie müssen viel Geld ausgeben, um Schulstandort zu bleiben.

 

Doch während der Stadt Markgröningen bei der Sanierung ihres Schulzentrums die Kosten davon laufen (siehe Text oben), wähnt man sich in Möglingen gerüstet für die Großinvestition, die alle anderen Projekte der kommenden Jahre in den Schatten stellen wird. Zwischen zwölf Millionen und 17 Millionen Euro wird ein Neubau kosten, in dem die Hanfbachschule künftig unterkommen wird. Die teurere Variante würde gleich noch Platz für die viel zu beengt hausende Ortsbücherei bieten. „Das ist ein gewaltiges Projekt“, sagt Eberhard Weigele. Zurzeit laufe ein EU-weiter Architektenwettbewerb für das Vorhaben.

Um als Schulstandort mit der Hanfbachschule als Gemeinschaftsschule im Rennen zu bleiben, sei die Investition unabdingbar. Zwei Grundschulen und eine Förderschule seien zu wenig für eine Gemeinde mit immerhin fast 11 000 Einwohnern. Er sei jedoch zuversichtlich, dass die Gemeinde sich den Bau leisten könne. Immerhin ist die Kommune praktisch schuldenfrei – pro Kopf verbleiben nur noch neun Euro an Verbindlichkeiten im Möglinger Kernhaushalt. Außerdem gibt es derzeit noch Rücklagen von rund vier Millionen Euro. Und das, obwohl die Gemeinde nach Weigeles Worten im vergangenen Jahr „mal eben zwei Kinderhäuser gebaut“ habe. Klar sei aber auch, dass es künftig kaum noch Spielraum für andere Investitionen geben werde. „Wir würden eigentlich gerne unser Rathaus sanieren“, sagt der Bürgermeister. Die Fassade bröckele, barrierefrei sei das Gebäude ebenso wenig wie halbwegs energetisch zeitgemäß. „Aber das steht jetzt alles hinten an.“