Matthias Elkmann von der Mömsheimer Mönch-Mühle soll mit der SWR-Moderatorin Sonja Faber-Schrecklein den Teig gemeinsam backen. Das ganze ist Teil eines großen Mönsheim-Porträts, das zur Zeit gedreht und von 19. Oktober an gezeigt wird.

Mönsheim - Da steht sie nun. Sonja Faber-Schrecklein, 49 Jahre alt, die Land- und Leute-Reporterin des SWR mit schwäbischem Zungenschlag. Seit 25 Jahren tourt sie durchs Ländle, porträtiert 50 Orte im Jahr. Nun ist in Mönsheim dran. „Ich bin vor kurzem durchgefahren, und dachte mir: Da müssen wir mal drehen“, erzählt die Moderatorin.

 

Unerschrocken steht Sonja Faber-Schrecklein mit Schürze in der Backstube der Mönsheimer Mühle. „Wer schwätzt schwäbisch mit mir?“, fragt sie in die Runde. Matthias Elkmann kontert: „Ich bin Westfale.“ Der Vertriebschef soll den Spezialteig aus der Schweiz namens Pain Paillasse erklären, den Exportschlager der Mühle, der besonders glänzende Baguettebrote erzeugt. Und er soll mit der SWR-Moderatorin den Teig gemeinsam backen. Das ganze ist Teil eines großen Mönsheim-Porträts, das zur Zeit gedreht und von 19. Oktober an gezeigt wird.

Klappe, die Erste. Die Kamera läuft, der Tontechniker Sascha Biesz stimmt die Hintergrundgeräusche der Teigmaschine mit dem Gesprochenen ab. „Ich soll hier backen“, sagt Sonja Faber-Schrecklein und tritt auf Matthias Elkmann zu. Moment, erst die Jacke ausziehen, sodass die Bluse mit Giraffenmuster sichtbar wird. „Sagen Sie nicht drei Mal meinen Namen, dann ist die Filmzeit vorbei“, lockert die SWR-Frau die Stimmung auf.

Doch der Ton stimmt nicht, die Protagonisten der Backszene müssen mit Steckmikros verkabelt werden.

Klappe, die Zweite. Noch mal von vorne. Faber-Schrecklein erklärt den Mühleninhabern Heike und Markus Mönch, die das Unternehmen in fünfter Generation führen, das Drehbuch: Erst Szenen in der Mühle, dann die Backstube mit dem Spezialmehl, noch was vom Mühlenladen, fertig. Und schon geht es weiter. „Hier soll ich Hand anlegen“, sagt die Moderatorin. Matthias Elkmann beginnt zu erklären, während er mit Teig hantiert. „Der wurde in der Schweiz entwickelt“, sagt der Vertriebschef und Bäckermeister der Mühle. „Um Himmels Willen“, unterbricht die SWR-Frau, als es zu kompliziert wird. Einfach muss es sein fürs Fernsehen. „Dr Toig hat gschlofa“, meint sie zu der Ruhezeit von 24 bis 48 Stunden für die Mehlmischung. Es muss dringend mehr Action her.

Klappe die Dritte. „So viel Aufwand für drei Minuten Filmzeit“, sagt der Chef Markus Mönch und schmunzelt. Alles wird wieder in Szene gerückt. Der Kameramann Nico Wöhrmann kommt ganz nah ran mit der Linse. Sonja Faber-Schrecklein knetet den Teig. „Gleichmäßig die Luft verteilen“, mahnt der Bäckermeister Elkmann. Aber alles ist noch zu statisch.

Klappe, die Vierte. Matthias Elkmann trägt die fertig gebackenen Brote ins Regal. „Wann ist das nächste fertig?“, fragt jemand. „En zwoi Daag“, schwäbelt Faber-Schrecklein, und hat alle Lacher auf ihrer Seite – Stichwort Ruhezeit 48 Stunden. Das Fernsehen braucht auch noch knackigere Zitate. „Das Brot ist richtig geil“, sagt Matthias Elkmann, „meine Frau meint, ich liebe das Brot mehr als sie.“ Zack, das sitzt.

Abspann. „So muss es sein, die Leute wollen immer weniger Information“, sagt Sonja Faber-Schrecklein und setzt sich kurz hin. Zwei Wochen lang ist sie schon im Land unterwegs, nach Mönsheim geht es nach Bönnigheim, am Freitag moderiert sie die Landesschau, ein strammes Programm. „Dürfen wir noch ein Foto mit Ihnen machen?“, fragt der Bäcker Rolf Böckle. Aber klar, dürfen sie. Dann wird noch gedreht, wie die SWR-Frau die Backstube überhaupt erst betritt, chronologisch verkehrt. Eine Stunde ist schnell herum – für vermutlich eine Minute Filmzeit.

Vielleicht auch weniger. „Mal schauen, wie viel ich ihn schwätzen lasse“, lächelt Faber-Schrecklein zum Bäckermeister hin. Man darf gespannt sein auf das Ergebnis.