Bei der Freiwilligen Feuerwehr stehen Vorstandswahlen an. Ein neuer Kommandant scheint nicht in Sicht.

Mönsheim - In den nächsten Wochen stehen bei vielen Freiwilligen Feuerwehren die Jahresversammlungen an – auch in Mönsheim. Turnusgemäß wird dort dann die Wahl zum Feuerwehrkommandanten ausgerufen. Ein heikles Thema, denn bereits 2015 und 2016 hatte sich niemand gefunden, der den noch immer amtierenden Oliver Pfrommer beerben wollte. Dieser wurde daraufhin vom Rat zwangsverpflichtet (wir berichteten).

 

Dass sich bei der nächsten Versammlung jemand Neues finden wird, damit ist wohl nicht zu rechnen, glaubt Pfrommer. In diesem Fall aber alles halb so wild. Er habe immerhin selbst angekündigt, dass er in jedem Fall weitermachen werde, bis alle Veränderungen innerhalb der Feuerwehr, die seit vergangenem Jahr angeregt wurden, abgeschlossen seien. „Bevor ich meine eigene Entscheidung bekannt gebe, wie es für mich weitergeht, wird sich vermutlich keiner hinstellen und sagen: Ich mache es“, sagt Pfrommer.

Aufgaben wurden neu verteilt

„An sich haben wir den gleichen Stand wie vergangenes Jahr, ich werde wohl vorerst zwangsverpflichtet bleiben“, fasst er noch einmal zusammen. Allerdings nimmt Oliver Pfrommer aus den vergangenen Monaten auch viel Positives mit. Alle Maßnahmen, die rund um die Umstrukturierung und Verbesserung in der Organisation der Feuerwehr eingeleitet wurden, „laufen sehr gut und sind vielversprechend“. Ein großes Problem sei zum Beispiel früher gewesen, „dass die Verwaltungstätigkeit überhand genommen hat, die Gemeinde hat davon jetzt viel übernommen und auch viel investiert“, freut sich der Kommandant. „So ist es trotz der Zwangsverpflichtung von der Arbeit her in Ordnung.“ Die verschiedenen zu erledigenden Aufgaben seien unter den Ehrenamtlichen ebenfalls neu und auf mehrere Schultern verteilt worden, „wir haben auch intern Seminare gemacht“.

Die Entwicklung in Mönsheim hat eine lange Vorgeschichte. 2015 hatte Oliver Pfrommer, der seit mehr als 25 Jahren aktives Mitglied der Feuerwehr und seit 2010 deren Kommandant ist, aus unterschiedlichen Gründen von seinem Amt zurücktreten wollen. Doch es fand sich kein Nachfolger. Und 2016 ebenso wenig. Doch das Amt des Feuerwehrkommandanten darf nie unbesetzt sein. Der Rat einer Kommune hat daher das Recht, einen Kommandanten dazu zu verpflichten, im Amt zu bleiben. So geschah es auch in Mönsheim.

Keine zeitliche Begrenzung für Zwangsverpflichtung

„An sich gibt es für Zwangsverpflichtungen keine zeitliche Begrenzung – bis jemand eben aus Altersgründen das Amt nicht mehr ausfüllen kann“, erklärt Pfrommer. Eine Möglichkeit ist selbstverständlich, dass sich ein anderer Qualifizierter freiwillig meldet. Zwar wird dies wohl nicht bei der kommenden Sitzung der Fall sein, wie Oliver Pfrommer vermutet, theoretisch könnten Neuwahlen im Bedarfsfall aber das ganze Jahr über angesetzt werden, falls sich jemand erst später dazu entschließen sollte. Die letzte Möglichkeit für den Betreffenden besteht darin, ganz aus der Feuerwehr auszuscheiden. Diesen Schritt hat Pfrommer bislang nicht vollzogen, hatte ihn aber in Betracht gezogen, falls sich an der Situation nichts ändere. Im Sommer jedenfalls hatte sein Entschluss, sich aus dem Amt zurückziehen zu wollen, unumstößlich geklungen. Auf die Frage, ob sich daran etwas geändert habe, sagte er: „Inzwischen schließe ich gar nichts mehr aus, aber mehr kann ich dazu nicht sagen.“

Termin
Die Freiwillige Feuerwehr Mönsheim hält am Samstag, 28. Januar, um 20 Uhr ihre Hauptversammlung in der Alten Kelter ab (Marktplatz/Schulstraße). Auf der Tagesordnung stehen unter anderem die Jahresberichte sowie Vorstandswahlen.