Der prominenteste Mann beim VfB-Gegner Molde FK sitzt auf der Trainerbank: Es ist Ole Gunnar Solskjaer, der einst den FC Bayern ins Tal der Tränen gestürzt hat.

Molde/Stuttgart - Man muss schon ein ausgewiesener Experte im Weltfußball sein, um die Spieler von Molde FK zu kennen. Magne Hoseth, Magnus Wolff Eigrem oder Vegard Forren so heißen die prominentesten Akteure des norwegischen Meisters, dessen gesamter Kader einen Marktwert 21,5 Millionen Euro besitzt. Zum Vergleich: die VfB-Mannschaft, die am Donnerstag im zweiten Europa-League-Gruppenspiel in Molde antritt, wird vom Internetportal Transfermarkt.de auf 93,65 Millionen taxiert.

 

Auf der Trainerbank der Norweger sitzt dafür ein ganz Bedeutender des internationalen Fußballs: Ole Gunnar Solskjaer. Im vergangenen Jahr ist der inzwischen 39-Jährige zu jenem Club zurückgekehrt, bei dem er von 1994 bis 1996 den Grundstein einer großen Fußballkarriere gelegt hatte. 14 Jahre lang spielte Solskjaer anschließend für Manchester United, erzielte in 234 Ligaspielen 91 Tore - und wurde spätestens 1999 zur Legende: Im berühmtesten aller Champions-League-Finals zwischen ManU und dem FC Bayern stürzte der norwegische Stürmer die Münchner in Tal der Tränen, indem er in der Nachspielzeit das entscheidende 2:1 erzielte. Erst kurz vorher hatten die Engländer ausgeglichen.

Der damalige Bayern-Keeper Oliver Kahn hat erst neulich erklärt, dass er diese Niederlage in Barcelona bis heute nicht verkraftet haben. Den VfB-Fans jedoch, zumindest jener großen Fraktion unter ihnen, die den Bayern in ausgeprägter Abneigung verbunden sind, dürfte der Name Solskjaer noch immer auf der Zunge zergehen. Und sehr gerne dürften sie noch einmal die Bilder von damals anschauen:

Fredi Bobic würde nie öffentlich zugeben, dass auch er damals eine gewisse Schadenfreude empfunden hat, als den Bayern der sicher geglaubte Pokal aus den Händen gerissen wurde. Der VfB-Manager erinnert lieber an seine Erlebnisse mit Solskjaer, auch wenn die ebenfalls eher unerfreulich waren. Mit den Bolton Wanderers spielte Bobic 2002 gegen Manchester. „Ich musste ihn bei einem Eckball decken – prompt hat er ein Tor geschossen. So ist das eben, wenn ein Stürmer im eigenen Strafraum auftaucht.“ Verdrängt hat Bobic das Endergebnis: Bolton unterlag im eigenen Stadion mit 0:4 – dreifacher Torschütze: Ole Gunnar Solskjaer.