Mit Trillerpfeifen und Plakaten haben am Montagabend etwa 3.000 Stuttgart 21-Gegner erneut gegen das Großprojekt demonstriert.

Stuttgart - Mit Trillerpfeifen und Plakaten haben am Montagabend etwa 3.000 „Stuttgart 21-“Gegner erneut gegen das geplante Großprojekt demonstriert. Drei Tage nach dem Ende der Schlichtung unter Heiner Geißler forderten sie einen absoluten Vergabe- und Baustopp. Zudem kündigten sie an, den Kompromissvorschlag „bis ins Mark zu prüfen“. Geißler hatte am Freitag zum Ende der Schlichtung überraschend eine Kombination zwischen Kopf- und Tiefbahnhof vorgeschlagen.

 

„Es war richtig, dass wir dabei waren“, bekräftigte der Sprecher vom „Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21“, Hannes Rockenbauch, im Nachhinein die Teilnahme an der Erörterung des Stresstests. „Sonst wäre das Theater noch ganz anders ausgegangen.“ Er forderte die Demonstranten auf, auch weiterhin „entschlossen, aber friedlich“ zu agieren. Die Ankündigung des Polizeipräsidenten Thomas Züfle, die von „Stuttgart 21“-Gegnern bewohnte Zeltstadt im Schlossgarten vor weiteren Bauarbeiten räumen zu lassen, habe er als reine Provokation empfunden. „Doch wir dürfen uns nicht provozieren lassen.“

"Ministerpräsident soll sich nicht vorführen lassen"

Der Pro-Bahn-Sprecher Matthias Oomen dankte den Gegnern für ihr Engagement und forderte die Menge auf: „Bleibt so kritisch, wie ihr seid.“ BUND-Regionalgeschäftsführer Gerhard Pfeiffer übte laut Kritik an der Landesregierung. „Wir erwarten einen Ministerpräsidenten, der sich nicht vorführen lässt.“ Er verlangte von Landeschef Winfried Kretschmann (Grüne), aus den Finanzierungsverträgen mit der Deutschen Bahn auszusteigen.

Nach Polizeiangaben verlief die erste Montagsdemonstration nach der Präsentation des Stresstests am vergangenen Freitag friedlich.