Am Montag haben nach Angaben des Veranstalters rund 5000 Menschen gegen Stuttgart 21 demonstriert, die Polizei spricht von 2000.

Lokales: Sybille Neth (sne)
Stuttgart - "Weshalb Behinderte oben bleiben wollen" – unter diesem Motto hat die 56. Montagsdemonstration der Stuttgart-21-Gegner stattgefunden. Gangolf Stocker gab die Teilnehmerzahl anschließend mit 5100 an, die Polizei zählte 2000 Menschen. Nach der Kundgebung zogen laut Angaben der Polizei zahlreiche Demonstranten durch die Innenstadt und sorgten für erhebliche Verkehrsbehinderungen. Im Stau stehende Autofahrer äußerten ihren Unmut mit Hupkonzerten. Rund 300 Teilnehmer liefen zum Rotebühlplatz, wo sie vor der Kreisgeschäftsstelle der CDU lautstark protestierten.

Zuvor gab es auf der Demonstration harsche Kritik am geplanten Tiefbahnhof. Der Jurist und Behindertenbeauftragte des Fahrgastverbandes Pro Bahn, Alexander Drewes, forderte, das Geld besser in die barrierefreie Umgestaltung der Bahnhöfe zu investieren. Drewes ist selbst sehbehindert und hatte bei den Schlichtungsgesprächen geschildert, dass blinde Menschen durch Rolltreppen und Treppen Orientierungsprobleme bekommen. Gotthilf Lorch, der Landtagskandidat für die Linke im Wahlkreis Ravensburg und selbst Rollstuhlfahrer, sagte: "Bei Stuttgart 21 wird billigend in Kauf genommen, dass Menschen mit Mobilitätsproblemen verloren sind."