Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen den mutmaßlichen Mörder des elfjährigen Tobias erhoben. Der 47-Jährige hatte ein Geständnis abgelegt.

Stuttgart - Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat Anklage gegen den mutmaßlichen Mörder des elfjährigen Tobias aus Weil im Schönbuch erhoben. Der Tatverdächtige, der seit August in Haft sitzt, habe ein umfassendes Geständnis abgelegt, teilten die Ermittler am Donnerstag mit. Der 47-Jährige aus dem Kreis Esslingen soll sich wegen Mordes und versuchten schweren sexuellen Missbrauchs vor Gericht verantworten.

 

Den Ermittlungen zufolge lockte der Mann den Jungen am 30. Oktober 2000 unter dem Vorwand, er habe Probleme mit seinem Fahrrad, hinter eine Vereinshütte. Dort bedrohte er Tobias mit einem Messer und wollte ihn sexuell missbrauchen. Als der Junge laut um Hilfe schrie, „entschloss sich der Angeschuldigte, seinen ursprünglichen Plan aufzugeben und stattdessen den Jungen umzubringen“, teilte die Staatsanwaltschaft mit. „Mit dem Messer stach nun der Angeschuldigte wahllos und mit wuchtigen Stichen insgesamt 38 Mal auf den Jungen ein.“ Tobias starb wenig später durch äußeres und inneres Verbluten.

Die Ermittler kamen dem 47-Jährigen bei Recherchen zur Kinderpornografie auf die Spur. Der Mann lebte unauffällig und zurückgezogen, ging in keinen Verein und hatte wenig Freunde oder Bekannte.