Der Motorroller-Fahrer, der versucht hat, den Attentäter von Nizza zu stoppen, schildert den dramatischen Kampf mit dem Attentäter. „Ich wollte ihn um jeden Preis stoppen“, sagte er einer französischen Zeitung.

Nizza - Der Motorroller-Fahrer, der beim Anschlag in Nizza den Lastwagen aufzuhalten versuchte, hat erstmals ausführlich die dramatischen Momente auf der Uferpromenade beschrieben. „Ich wollte ihn um jeden Preis stoppen“, sagte der Mann namens Franck der Zeitung „Nice Matin“ über den Kampf mit dem Attentäter Mohamed Lahouaiej Bouhlel, bei dem er einen Rippenbruch und schwere Rückenprellungen erlitt. „Ich war bereit zu sterben.“

 

Franck sagte „Nice Matin“, er sei mit seiner Frau ursprünglich auf die Uferpromenade der südfranzösischen Großstadt gekommen, um das Feuerwerk zum Nationalfeiertag am 14. Juli zu sehen. Sie seien aber zu spät eingetroffen, weshalb sie kehrt machten, um ein Eis essen zu fahren. Dann habe es in der Menschenmenge eine Bewegung gegeben, der Lastwagen sei von hinten angekommen.

Wie in Trance – und zugleich klar

„Er überholte auf dem Gehweg, mit Volldampf. Ich sehe noch immer die Körper durch die Luft fliegen. Ich habe sofort begriffen und beschlossen, schneller zu fahren“, berichtete Franck. Daher habe er seiner Frau gesagt, sie solle absteigen.

Der Mann war auf Videoaufnahmen zu sehen, wie er mit seinem Motorroller neben dem weißen Kühllastwagen fuhr, bevor er stürzte. Auf den Aufnahmen schien es, als sei er unter die Räder geraten, doch in Wirklichkeit gelang es ihm, neben dem Lastwagen herzulaufen und auf das Trittbrett der Fahrertür zu springen. Bei dem Anschlag wurden 84 Menschen getötet, bevor der Attentäter von der Polizei erschossen wurde.

„Ich war wie in Trance - und zugleich vollkommen klarsichtig“, sagte der Flughafenangestellte Franck über die entscheidenden Momente. „Ich wusste nicht, was ich tat, doch gelang es mir, mich an die Tür zu hängen.“ Das Fahrerfenster stand offen, so dass er sich von Angesicht zu Angesicht dem Attentäter gegenüber fand. „Ich habe ihn wieder und wieder mit all’ meiner Kraft geschlagen“, sagte Franck. „Ich habe ihn mit voller Kraft mit der Linken geschlagen, obwohl ich eigentlich Rechtshänder bin.“ Der Attentäter habe eine Waffe in der Hand gehalten, die aber nicht funktionierte. „Ich war bereit zu sterben, um ihn aufzuhalten.“

Da es ihm nicht gelungen sei, die Tür zu öffnen, habe er versucht, den Attentäter aus dem Fenster zu ziehen. Der habe ihm mit der Waffe auf den Kopf geschlagen. „Das wurde genäht.“