Weltmarktführer Stihl aus Waiblingen will auch 2012 neue Stellen schaffen. Vorstandschef Bertram Kandziora erwartet ein Plus von zwei bis drei Prozent bei den Jobs.

Waiblingen - Schon nach den ersten Monaten zeichnet sich ab, dass der Motorsägenhersteller Stihl das ursprüngliche Wachstumsziel von fünf Prozent in diesem Jahr übertreffen kann. Das Wachstum werde allerdings unter dem Niveau des Vorjahres bleiben, sagte Vorstandschef Bertram Kandziora; 2011 sind die Stihl-Erlöse um 10,8 Prozent gestiegen. Ein Plus zwischen fünf und zehn Prozent traut der Chef dem Konzern zu. Auch für 2013 ist Kandziora nach eigenen Worten optimistisch.

 

Das Wachstum soll mit einem Aufbau der Beschäftigung einhergehen. Dabei versucht Stihl, mit einer Zunahme von zwei bis drei Prozent – weltweit und in Deutschland – in diesem Jahr unter dem Umsatzwachstum zu bleiben. Ende 2011 hatte die Stihl-Gruppe weltweit gut 12 000 Mitarbeiter; im Waiblinger Stammhaus mit sieben produzierenden Werken in Deutschland arbeiten fast 4000 Menschen. Kandziora kündigte an, dass Stihl in diesem Jahr – wie schon 2011 – grundsätzlich alle Auszubildenden nach Abschluss der Lehre in ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis übernehmen wird. In der laufenden Tarifrunde erhebt die IG Metall genau diese Forderung, stößt aber bei den Arbeitgebern auf Widerstand. Stihl stellt in Waiblingen pro Jahr 60 Auszubildende ein.

Bekenntnis zum Standort Deutschland

Mit einem umfangreichen Investitionsprogramm – Volumen: 200 Millionen Euro in diesem Jahr – erweitert Stihl die Standorte. Am Stammsitz entsteht ein neues Lager und die Produktentwicklung erhält zusätzliche Flächen. Mit beiden Vorhaben, die zusammen 60 Millionen Euro kosten, soll Anfang 2013 begonnen werden. Kandziora betrachtet die Projekte als Bekenntnis zum Standort Deutschland. Schon im vorigen Jahr hat Stihl überproportional viel in Deutschland investiert: 45,9 Prozent von 183,6 Millionen Euro, obwohl die Produktion nur zu einem Drittel aus deutschen Werken kommt. Im Ausland erweitert Stihl unter anderem die Kettenfertigung in der Schweiz, baut ein Lager in Brasilien und schafft weitere Montageflächen in Österreich bei der Tochter Viking.

2011 sind die Erlöse auf 2,6 Milliarden Euro gestiegen. Zur Ertragsentwicklung sagte Kandziora nur, sie passe zum Umsatz. Dass die Ertragslage gut ist, zeigt sich an der Eigenkapitalquote, die auf 68,2 (Vorjahr: 66,7) Prozent gestiegen ist. Bei der Zunahme des Eigenkapitals um 292 Millionen Euro auf 2,3 Milliarden Euro gab es nach Kandzioras Angaben keine Mittelzuführung von außen, so dass der Betrag zumindest einen Hinweis auf den Gewinn gibt.