Das nächste Beben im internationalen Motorsport steht bevor: Porsche überprüft sein Engagement neu, es geht um die Langstrecken-WM, die Formel 1 und die Formel E sowie den Auftritt beim 24-Stunden-Klassiker von Le Mans.

Sport: Jürgen Kemmner (jük)

Stuttgart - Mercedes hat am Montagabend ein Beben im internationalen Motorsport ausgelöst, indem die Stuttgarter ihren Rückzug aus der DTM zum Saisonende 2018 bekannt gegeben haben. Nun gehen auch aus dem Stadtteil Zuffenhausen, wo die Sportwagenschmieder Porsche sitzt, einige Eruptionen aus, die die PS-Welt kräftig schütteln.

 

Porsche unterzieht seit geraumer Zeit sein Motorsport-Engagement einem gestrengen Potenzial-Tüv. Vor allem die Langstrecken-WM (WEC) steht dabei auf dem Prüfstand, da in dieser Serie nach den Ausstiegen von einigen Herstellern wie Audi und Nissan lediglich noch Toyota als ernstzunehmender Gegner teilnimmt und so das Kosten-Nutzen-Verhältnis immer ungünstiger geworden ist. Es scheint möglich, dass Porsche sich aus der WEC zurückzieht, womöglich schon zum Saisonende 2017. Allerdings gehört auch der 24-Stunden-Klassiker Le Mans zum WEC-Terminplan, dort ist die Stuttgarter Marke Rekordsieger mit 18 Gesamtsiegen Rekordhalter, zuletzt gelang von 2015 bis 2017 ein Hattrick. Der Rückzug von Porsche vom Klassiker an der Sarthe wäre ein extrem harter Schlag für Veranstalter ACO.

Doch es gibt dafür Entwarnung aus Stuttgart – entgegen anderslautender Meldungen bleibt Porsche dem Spektakel in Le Mans, das jährlich 250 000 Zuschauer begeistert, treu. „Wir werden uns nicht aus Le Mans zurückziehen“, betont Anja Wassertheurer, die Leiterin Produkt- und Technikkommunikation des Herstellers aus Zuffenhausen gegenüber unserer Zeitung. Über die Zukunft in der WEC wollte sie jedoch keinen Kommentar abgeben. Daneben würde die Beteiligung an anderen Rennserien regelmäßig überprüft, doch noch gebe es keine spruchreifen Ergebnisse.