Obwohl mit dem Bau der Downhill-Strecke noch nicht begonnen worden ist, versichert Stuttgarts Sportbürgermeisterin, dass die Route 2013 fertig gestellt wird. Wegen der Verzögerungen ist das Projekt am Dienstag Thema im Gemeinderat.

Stuttgart - Obwohl mit dem Bau der Downhill-Strecke noch nicht begonnen worden ist, versichert Susanne Eisenmann, die Sportbürgermeisterin Stuttgarts, dass die Route dieses Jahr fertig gestellt wird. Ein genaues Datum könne sie nicht sagen, denn das Problem sei nicht der Bau an sich, sondern die Abstimmungen und Genehmigungen, die im Vorfeld erledigt und eingeholt werden müssen. Wegen der Verzögerungen ist das Projekt am Dienstag Thema der Sitzung des Sportausschusses des Gemeinderats (15.30 Uhr, Rathaus).

 

Ende 2011 hatte der Gemeinderat 115 000 Euro bereit gestellt, um für die rund 400 aktiven Downhill-Fahrer der Landeshauptstadt eine offiziell zugelassene Abfahrt zu bauen. Diese Route führt durch den Wald von Degerloch nach Heslach und soll verhindern, dass der Sport in dem Waldgebiet weiterhin illegal ausgeübt wird. Geplant ist, dass die Strecke zwei Jahre lang getestet wird. Sie soll dazu beitragen, dass Konflikte zwischen Spaziergängern und Radfahrern vermieden werden.

Einige Bäume wurden aus Sicherheitsgründen zwar schon gefällt, doch der eigentliche Bau hat bisher nicht begonnen. „Wir müssen viel besprechen und abstimmen“, sagt Susanne Eisenmann, „der eigentliche Bau der Strecke dauert dann vielleicht noch sechs bis acht Wochen.“

Zustand der Strecken wird überprüft

Auch der Sportamtsleiter Günther Kuhnigk räumt die Verzögerung ein. „Es ist eben kein klassisches, sondern ein einmaliges Projekt in Stuttgart. Im Zuge der Planung und Erweiterung kam es immer wieder zu Hindernissen, die wir im Vorfeld nicht abschätzen konnten“, sagt er. Derzeit wartet das Sportamt auf eine Genehmigung zur sogenannten landschaftsschutzrechtlichen Befreiung. Sie ist notwendig, um die Strecke in dem Landschaftsschutzgebiet, in dem eine Bebauung eigentlich nicht möglich ist, anlegen zu dürfen. Auch die Verkehrssicherheitspflicht muss seitens des Sportamts der Stadt erfüllt werden.

Momentan wird der Zustand der etwa 15 Strecken überprüft, auf denen die Mountainbiker illegal fahren. Nach der zweijährigen Testphase der neuen Abfahrt soll entschieden werden, ob das Projekt seinen Zweck erfüllt - nämlich, dass die illegalen Routen gemieden und die Natur dort nicht weiter in Mitleidenschaft gezogen wird.

Jannick Henzler von der Arbeitsgemeinschaft Downhill Stuttgart glaubt an den Erfolg und hofft auf eine Eröffnung pünktlich zum Saisonbeginn im Mai. Zwar werde es weiterhin Mountainbiker geben, die illegal fahren, doch wenn die neue Strecke interessant gestaltet sei, werde sie auch von den Meisten genutzt werden. „Einige außenstehende Downhiller werden schon ungeduldig“, sagt der 23-Jährige, „aber die Arbeitsgemeinschaft ist in die Arbeiten des Sportamtes einbezogen: Wir wissen, was alles hinter dem Projekt steckt.“