Gewiss, die Händler dürfen auf dem Märkt nicht fehlen, jene also, die Hosen, Strümpfe, wärmende Pullover und Jacken anbieten. Und natürlich haben in der Münchinger Ortsmitte auch jene ihren Stand, die Küchenmesser verkaufen und Kartoffelschälmesser. Selbstverständlich ist für das Wochenende auch der Scherenschleifer ins Strohgäu gekommen.

Korntal-Münchingen - Gewiss, die Händler dürfen auf dem Märkt nicht fehlen, jene also, die Hosen, Strümpfe, wärmende Pullover und Jacken anbieten. Und natürlich haben in der Münchinger Ortsmitte auch jene ihren Stand, die Küchenmesser verkaufen und Kartoffelschälmesser. Selbstverständlich ist für das Wochenende auch der Scherenschleifer ins Strohgäu gekommen.

 

Bevorzugter Treffpunkt für die Bürger

Dass der Märkt Tradition hat, ist offensichtlich, auch wenn just diese Stände, die an die Entstehungsgeschichte dieser zweitägigen Veranstaltung erinnern, nicht mehr unbedingt zu den gefragtesten Elementen an diesem Wochenende gehören. Da geht es eher darum, sich in den Straßen zu treffen. Die Münchinger sind unterwegs, viele ältere alleine, und doch dauert es nicht lange, bis sie auf jemanden treffen, den sie kennen. Man bleibt stehen und kommt ins Gespräch. „So, au’z Märk!?“ – das ist nicht nur als Begrüßung in den Straßen zu hören, sondern ist auch der Gruß, der bei der offiziellen Eröffnung der Traditionsveranstaltung am Samstagvormittag am Rathaus erklingt.

Zwei Schläge – und das Freibier sprudelt

Zwei Schläge benötigte der Bürgermeister Joachim Wolf, um das Fass anzustechen. Die vielen Münchinger waren vielleicht auch wegen des Freibiers, das dann ausgeschenkt wurde, und der Brezeln, die ausgegeben wurden, am Rathaus versammelt. Doch vor allem waren sie gekommen, um den Reden zu lauschen. Zunächst ergriff Jörg di Marco das Wort, der erste Vorsitzende des Musikvereins Münchingen. Der Verein feierte am Märkt auch sein Herbstfest, auch deshalb war zur Eröffnung das Blasorchester zu hören. Es umrahmte die Reden von di Marco und Bürgermeister Joachim Wolf. In Reimen ließen sie das vergangene Jahr jeweils aus ihrer Sicht Revue passieren. Deutlich in der Sache, humorvoll in der Wortwahl, verbindlich im Ton wurde an die Ratsdiskus-sionen unter anderem um das Ärztehaus, den anstehenden Bürgerentscheid und das Hofcafé eingegangen. Ein Thema war gar von beiden aufgenommen worden: der Bauboom in Korntal und die damit einhergehende vermeintliche Benachteiligung der Münchinger. „Eine alte Geschicht’“ sei dies, meinte der Bürgermeister. Denn die vermeintliche Ungleichbehandlung sei schon Thema in seiner ersten Rede gewesen – er sprach bereits zum zehnten Mal.