Eine Gruppe Studenten bringt im Club Cann ein multimediales Mystery-Thriller-Theaterstück mit dem Titel „Beyond The Known“ auf die Bühne. Am Freitag, 29. Mai, ist Premiere.

Bad Cannstatt - Schon der Trailer verspricht einiges. Mysteriöse Klaviermusik untermalt die Worte der Teammitglieder, die in diffuser Beleuchtung erklären, was es mit „Beyond The Known“ (deutsch: Jenseits des Bekannten) auf sich hat. So viel ist klar: Obwohl von Studenten in einer privaten Aktion aufgezogen, ist das Mystery-Thriller-Theaterstück alles andere als eine Laienproduktion. Am Freitag, 29. Mai, feiert das multimediale Stück im Club Cann Premiere.

 
Regisseur Cihan Azak (Mitte) mit dem Ensemble bei einer Probe im Freien. Foto: privat

Multimedial deshalb, weil das Ensemble kein klassisches Theaterstück auf die Bühne bringt. Die Aufführungen werden gespickt mit Animationen, Projektionen, Musik und Licht. Außerdem wird das Team den Mystery-Thriller auch verfilmen. Der Streifen soll bei Festivals und Fernsehen eingereicht werden. „Ich liebe Theater, aber es ist vergänglich“, erklärt der Regisseur Cihan Azak die Entscheidung.

Mediales Know-how und Motivation

Wenn alles klappt, „wird das groß“, sagt der Regisseur, der wie alle Schauspieler und Produktionsmitglieder noch studiert. Er selbst ist an der Hochschule der Medien (HdM), andere sind an der Kunsthochschule oder der Merz-Akademie – allesamt sind sie also kreative Köpfe, die auch das nötige mediale Know-how mitbringen. Und vor allem Motivation: Es habe schon viele Nachtschichten gegeben, sagt Cihan Azak. Das Team trägt alles allein – bislang auch noch die komplette Finanzierung. Der Kartenvorverkauf decke bislang nur einen kleinen Teil der Kosten, darum sucht das Ensemble einen Sponsor.

„Beyond The Known“ setzt sich aus drei einzelnen, aber doch miteinander verwobenen Kurzgeschichten zusammen. In allen geht es um Menschen, die um ihre seelische, körperliche oder psychische Freiheit kämpfen. Da ist etwa Kassandra im Stück „4ier“, die im Gefängnis sitzt und hingerichtet werden soll – sie wahrt ein Geheimnis, das ihr keiner zu entlocken weiß. Im Stück „Fäden“ hört die junge Ehefrau und Mutter Estelle nächtliche Klopfzeichen der Nachbarn – und dann ist da noch dieses Gefühl, dass ihre Mutter und ihr Ehemann sich gegen sie verschworen haben, ihr gar etwas verheimlichen.

Vom Hochschultheater zum Film

Die Stücke hat Cihan Azak in den vergangenen Jahren selbst geschrieben und teils auch schon beim Hochschultheater der HdM einzeln auf die Bühne gebracht. Wichtig ist dem jungen Regisseur, der seine Zukunft beim Film sieht, dass die Schauspieler nicht nur technisch etwas aufführen, sondern Emotionen erzeugen, die das Publikum fesseln. „Es wird packend für die Leute“, verspricht er. Wie es der Name Mystery-Thriller verspricht, wird es „kurze Schreckmomente geben, die die Zuschauer plätten“. Ein so klassisches Filmgenre habe es seines Wissens in Deutschland noch nie auf der Theaterbühne gegeben, sagt Azak. Das Team wolle bewusst etwas ganz Neues schaffen, wie es eben der Titel schon verrät, sagt Azak. „Wir kreieren eine fantastische Welt jenseits des Bekannten.“