Die neuen Murrhardter Stadträte müssen sich mit der Schulentwicklung und mit der Zukunft der Schul- und Vereinssporthalle befassen. Ein Dauerthema bleibe die Wirtschaftsförderung, sagt der Schultes.

Rems-Murr/ Ludwigsburg: Martin Tschepe (art)

Murrhardt - Fast ein Vierteljahrhundert lang hat Gudrun Gruber die Kommunalpolitik in Murrhardt maßgeblich mitbestimmt. Die ehemalige SPD-Fraktionsvorsitzende, Mutter des SPD-Landtagsabgeordneten Gernot Gruber und Gattin des ehemaligen SPD-Landtagsabgeordneten Giselher Gruber, hat vor ein paar Monaten einen Rückzieher gemacht. Sie ist im Januar aus dem Gemeinderat ausgeschieden und hat dem Nachrücker Thomas Wenger Platz gemacht. Mit ihrer Entscheidung ist eine Ära zu Ende gegangen. Gudrun Gruber war eine über alle Fraktionsgrenzen hinweg anerkannte Lokalpolitikerin. Die SPD zieht nun ohne ihr einziges Zugpferd in den Kommunalwahlkampf.

 

Außer der SPD treten beim Urnengang am 25. Mai die altbekannten Konkurrenten an, die bereits heute in Stadtparlament sitzen: Die gemeinsame Liste der Christdemokraten und Freien Wähler (CDU/FWV), die Unabhängige Liste (UL) sowie die Murrhardter Demokraten/Alternative Liste (MD/AL). Alle aktuellen Stadträte stellen sich der Wiederwahl, außer dem MD-AL-Vorsitzenden Ludwig Franke. Diese Wahlliste wird angeführt von dem derzeitigen stellvertretenden Vorsitzenden, Gerd Linke. Bei der UL ist der Fraktionsvorsitzende Wolfgang Hess Spitzenkandidat, bei der SPD Fraktionschef Edgar Schäf und bei der CDU/FW der Fraktionsvorsitzende Andreas Winkle. Für die CDU/FW kandidiert auch ein Mann mit einem in Murrhardt bekannten Namen: Stefan Burr, der Sohn des ehemaligen Bürgermeisters Ulrich Burr.

„Sicherung des Schulstandorts ist wichtig“

Der aktuelle Schultes Armin Mößner (CDU) sagt mit Blick auf die künftigen Aufgaben des neuen Gemeinderats, dass aus seiner Sicht „die Sicherung des Schulstandorts Murrhardt“ sowie die Zukunft der Schul- und Vereinssporthalle zu den wichtigsten Themen gehören dürften. Die Walterichschule – bis dato eine Werkrealschule – solle zur Gemeinschaftsschule werden. Und die alte Turnhalle, deren Boden sich bedenklich absenke, müsse entweder komplett saniert oder aber abgerissen und völlig neu gebaut werden. Ganz egal, wie sich der neue Gemeinderat entscheide, die Stadt müsse für dieses große Bauprojekt eine Millionensumme einplanen.

Ferner sollte es laut Mößner in den nächsten Jahren gelingen, einen Murrhardter Wohnbezirk in das Landessanierungsprogramm hineinzubekommen, möglicherweise das Areal zwischen der Innenstadt und dem Bahnhof. Das „Eingangstor der Stadt“ (Mößner) könnte eine Auffrischung ganz bestimmt gut vertragen.

Dauerthema Wirtschaftsförderung

Das absolute Dauerthema sei indes die Wirtschaftsförderung, sagt der Schultes. Es sei zwar aktuell gelungen, die Firma BN Tapes and Lables von Schwäbisch Gmünd nach Murrhardt zu holen – mit immerhin rund 35 Arbeitsplätzen. Doch weitere Neuansiedlungen seien erforderlich. Die Stadt brauche zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen, denn „ohne Moos geht nix“, so Mößner. Die vergleichsweise gute Murrhardter Infrastruktur „will finanziert sein“.