Begleitet von Buhrufen und Pfiffen hat Ministerin Theresia Bauer (Grüne) in Trossingen ihr Konzept zur Zukunft der Musikhochschulen im Land verteidigt. Einsparungen seien richtig und notwendig.

Trossingen - Begleitet von Buhrufen und Pfiffen hat Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) in Trossingen ihr Konzept zur Zukunft der Musikhochschulen im Land verteidigt. Einsparungen seien richtig und notwendig, sagte Bauer am Freitag. Derzeit würden an den fünf Musikhochschulen in Baden-Württemberg mehr Musiker ausgebildet, als benötigt würden. Sie betonte aber, dass nicht nach der Rasenmähermethode gespart werde, sondern die Profile der einzelnen Musikhochschulen gestärkt werden sollen. In Trossingen (Kreis Tuttlingen) und in Mannheim sollen 500 Studienplätze und 50 Professorenstellen eingespart werden.

 

In Trossingen, dem mit rund 480 Studienplätzen kleinsten von fünf Standorten, sollen 200 Studienplätze wegfallen. Zudem sollen die Ausbildung für Alte Musik und Elementare Musikpädagogik gebündelt werden. Die Rektorin der Musikhochschule hält das für nicht umsetzbar, die Studenten protestieren seit Wochen gegen die Pläne. Trossingens Bürgermeister Clemens Maier überreichte der Ministerin am Freitag 7000 Unterschriften für den Erhalt der Musikhochschule.

Vier Millionen Euro sollen mittelfristig eingespart werden

Bauer sagte, die Schärfe des Protests habe sie überrascht. Trossingen habe mit den Schwerpunkten für Alte Musik und Rhythmik Alleinstellungsmerkmale, die mit Hilfe des Landes noch gestärkt werden sollten.

Das Wissenschaftsministerium will mit der geplanten Neuordnung der Musikhochschulen mittelfristig vier Millionen Euro im Jahr einsparen. An den Hochschulen in Stuttgart, Freiburg und Karlsruhe ändert sich im Grunde nichts. Die Standorte Trossingen und Mannheim hingegen sollen 200 beziehungsweise 300 Studienplätze abbauen. Allerdings soll in Mannheim zum Ausgleich die Popakademie in die Musikhochschule integriert werden.