Nach der Nacht sind morgens die Akkus leer, die mit der Energie aus einem reichhaltigen Frühstück wieder aufgefüllt werden sollten.

Stuttgart - Frühstücke wie ein Kaiser, iss zu Mittag wie ein König und zu Abend wie ein Bettler: Viele Menschen haben diese goldene Regel für ihre Essgewohnheiten im Hinterkopf. Ob sie aber nützt, ist wissenschaftlich schwer zu beurteilen.

 

Wer hat schon Zeit, sich selbst morgens gemütlich mit frischem Obst, Müsli und einem Ei zu verwöhnen, außer vielleicht am Wochenende? Tatsächlich versuchen gestresste Eltern ihre missgelaunten Kinder sehr früh morgens davon zu überzeugen, wenigsten ein bisschen etwas zu essen - während sie selbst den Kaffee im Stehen in sich hineinschütten, ohne einen Bissen zu sich zu nehmen. Keine Zeit, keinen Hunger, das Frühstück kommt normalerweise zu kurz.

Morgens müssen die Akkus wieder aufgeladen werden

Das ist für den Körper nicht gut: Nach der Nacht sind morgens die Akkus leer, die mit der Energie aus einem reichhaltigen Frühstück wieder aufgefüllt werden sollten. Dies gilt vor allem für Kinder, die in der Schule nicht schlapp machen sollen. Aber auch die wichtige Konferenz oder ein nervtötender Termin kann von Eltern nach einem Frühstück gelassener angegangen werden. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt: Wer nicht frühstückt, macht Fehler.

Andere Studien wiederum belegen, dass der Appetit nachmittags und abends umso größer wird, wenn man dem Körper morgens die notwendige Energie vorenthält. Außerdem steigert sich der Heißhunger auf Schokolade und Chips im Laufe des Tages, wenn man morgens nichts gegessen hat. Wer also abnehmen möchte, sollte sich die Zeit für das Frühstück nehmen.

Andere Studien hingegen zeigen wiederum, dass es dem Körper völlig egal ist, wann er seine Kalorien bekommt. Was am Ende zählt, ist die Gesamtmenge. Doch wer sich vor allem abends den Bauch vollschlägt, schläft möglicherweise schlechter, weil die Verdauung mitten in der Nacht auf Hochtouren läuft. Somit scheint die goldene Regel nicht ganz falsch zu sein und wird ergänzt durch den Ratschlag der Ernährungsexperten, die drei - nicht zu üppigen - Hauptmahlzeiten mit zwei Zwischensnacks zu ergänzen.

Tipp: Wer sein Kind zum Frühstückstisch locken möchte, sollte etwas Abwechslung in den morgendlichen Speiseplan bringen. Zudem isst es sich in Gesellschaft leichter, etwa zusammen mit Mutter oder Vater.