Die Bundespolizei hat in der Nacht systematisch Züge kontrolliert: Im Vergleich zu den vergangenen Wochen waren bei dieser Stichprobe deutlich weniger Flüchtlinge unterwegs. Für die Polizei ist das ein erstes Indiz, dass die Grenzkontrollen greifen.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - In den Nachtzügen aus München haben in der Nacht zum Freitag ungewöhnlich wenige Flüchtlinge gesessen. Die Bundespolizei griff nur knapp 30 Personen auf, die keine Papiere für einen legalen Aufenthalt in Deutschland dabei hatten. Im Euronightliner, der um 1.18 Uhr anhielt, trafen die Beamten zehn Asylsuchende, die bereits registriert waren, und acht Flüchtlinge ohne Dokumente an.

 

Die Kontrolle in der Donnerstagnacht sollte der Polizei neue Erkenntnisse bringen, ob und wie sich die Lage seit der Aufnahme der Grenzkontrollen am Wochenende verändert hat, erläuterte Reinhard Pürkenauer, der Inspektionsleiter der Bundespolizei in Stuttgart. Die erste Stichprobe erweckte den Eindruck, dass erste Effekte zu erkennen sind. Statt wie in den zurückliegenden Wochen mehr als 100 Personen pro Nacht, kamen seit dem Wochenende deutlich weniger Flüchtlinge in den Zügen an. Für die Polizei ein erstes Indiz, dass durch die Grenzkontrollen die Flüchtlinge alle registriert und von den Behörden weitergeleitet werden, sobald sie die Grenzen übertreten.

„Wir müssen das jetzt länger beobachten, denn da können ja noch viele andere Faktoren wie der Zaun in Ungarn eine Rolle spielen“, fügte Pürkenauer hinzu.

Die wenigen Schutzsuchenden die ohne Papiere waren, wurden erfasst und bekamen Anlaufbescheinigungen für die Landeserstaufnahmestelle in Karlsruhe.