Die Uefa fordert, dass die für Freitag geplante Präsidentschaftswahl bei der Fifa verschoben wird. Die Fifa sperrt unterdessen elf Funktionäre, darunter zwei ihrer Vizepräsidenten.

Warschau - Die Europäische Fußball-Union (Uefa) fordert die Verschiebung der für Freitag geplanten Präsidentenwahl beim Kongress des Weltverbandes Fifa. Das teilte der Uefa-Generalsekretär Gianni Infantino nach einer Sitzung vor dem Europa-League-Finale in Warschau mit.

 

„Die heutigen Ereignisse sind ein Desaster für die Fifa und beschädigen das Image des Fußballs“, hieß es in einer Uefa-Mitteilung. Deshalb sollten die europäischen Verbände darüber nachdenken, die Versammlung der 209 Fifa-Mitgliedsländer zu boykottieren. Die Fifa brauche eine neue Führung. „Deshalb sollte der Kongress verschoben und eine neue Präsidentenwahl innerhalb der kommenden sechs Monate organisiert werden“, forderte die Uefa.

Kurz nachdem die Forderung der Uefa bekannt wurde, meldete die Fifa, dass sie elf Funktionäre vorläufig für sämtliche Fußball-Aktivitäten gesperrt habe. Darunter seien auch die Fifa-Vizepräsidenten Jeffrey Webb und Eugenio Figueredo. Das teilte der Weltverband nach einer Entscheidung seiner Ethikkommission am Mittwoch mit.

Blatter schweigt zur Uefa-Forderung

Der Fifa-Präsident Joseph Blatter, der sich am Freitag zur Wiederwahl stellt, hat sich nicht zu einer möglichen Verschiebung der für Freitag geplanten Präsidentschaftswahl geäußert. „Dies ist eine schwierige Zeit für den Fußball“, ließ der 79 Jahre alte Schweizer am Mittwoch in seiner ersten Stellungnahme verlauten. Sein Verband werde mit den betroffenen Behörden weiterhin zusammenarbeiten.

Am Mittwoch hatte die Schweizer Polizei auf Antrag von US-Behörden sieben Fifa-Funktionäre festgenommen, darunter den Vizepräsidenten Jeffrey Webb. Der Verdacht: die Funktionäre hätten mehr als 100 Millionen Dollar Bestechungsgeld angenommen. Zudem eröffnete die Schweizer Staatsanwaltschaft ein Strafverfahren im Zusammenhang mit der Vergabe der Weltmeisterschaften an Russland und Katar.