Weil die Spur nach dem Handgranaten-Anschlag auf ein Flüchtlingsheim in Villingen-Schwenningen ins Sicherheitsgewerbe führt, fordert Innenminister Gall jetzt eine schärfere Überwachung privater Sicherheitsfirmen, die Flüchtlingsunterkünfte betreuen.

Stuttgart - Baden-Württembergs Innenminister Reinhold Gall (SPD) fordert eine stärkere Überwachung privater Sicherheitsdienste in Flüchtlingsunterkünften. „In der Tat besteht da Handlungsbedarf“, sagte er am Freitag in Stuttgart auch mit Blick auf den Anschlag mit einer Handgranate auf dem Gelände einer Unterkunft in Villingen-Schwenningen. Die Spur der Ermittler führt bislang ins Sicherheitsgewerbe. Seither wird auch in Baden-Württemberg über die Frage diskutiert, wie sicher die Sicherheitsdienste sind.

 

Die Innenminister der Länder haben den Bund laut Gall wiederholt aufgerufen, etwa die Gewerbeordnung zu ändern, damit die Behörden Sicherheitsüberprüfungen machen können. Die Unternehmen müssten zuverlässig sein. „Gerade wenn sie in Flüchtlingseinrichtungen ihren Dienst tun, kommt es darauf an, dass da absolut integere Menschen tätig sind, die über ein hohes Maß an Konfliktmanagement verfügen.“ Sie müssten zudem einfühlend sein und „interkulturelle Kompetenzen“ haben. Letztlich erwarte er aber von den Firmen auch, dass sie sich freiwillig Sicherheitsüberprüfungen des Verfassungsschutzes stellten.