Nach dem Hochhausbrand in Stutensee mit zwei Toten laufen die Untersuchungen. Ein Opfer alarmierte selbst die Rettungsleitstelle. Warum es gebrannt hat, war aber noch unklar.

Stutensee - Brandermittler schließen nach dem Feuer in einem Hochhaus mit zwei Toten in Stutensee bei Karlsruhe Brandstiftung weitgehend aus. Zwar sei die Ursache noch nicht ermittelt, aufgrund der Gesamtumstände deute aber nichts auf Vorsatz hin, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Die Obduktion der beiden Toten - ein 68 Jahre alter Mann und seine 65-jährige Schwester - habe keine Hinweise auf Fremd- oder Eigeneinwirkung ergeben. Die Frau hatte noch selbst den Notruf gewählt, wie Polizei und Staatsanwaltschaft erklärten.

 

Feuerwehrleute hatten die beiden Leichen auf dem Flur vor ihrer Wohnung gefunden. Die Frau war bei ihrem Bruder zu Gast. Bei dem Brand in der Nacht zum Dienstag waren elf Menschen verletzt worden. Der Schaden beträgt nach einer ersten Schätzung der Polizei bis zu eine Million Euro.

Fachleute werten Spuren aus

Ein Sprecher der Polizei in Karlsruhe sagte am Donnerstag, im Zuge der andauernden Ermittlungen seien Fachleute etwa noch mit Spurenauswertungen befasst. Unklar war ihm zufolge auch, ob alle Zeugen bereits vernehmungsfähig waren.

Drei Wohnungen wurden bei dem Hochhausbrand so stark zerstört, dass sie unbewohnbar sind, wie ein Sprecher der Stadt mitteilte. Sechs Menschen waren am Mittwoch noch in Notquartieren untergebracht, andere fanden bei Verwandten Unterschlupf. Alle übrigen Betroffenen konnten in ihre Wohnungen zurückkehren.

Die Feuerwehr hatte von einem schwierigen Einsatz gesprochen. In dem Haus mit insgesamt 14 Geschossen leben gut 140 Menschen. Weil zum Teil Rauch die Fluchtwege versperrte, retteten Feuerwehrleute einige Bewohner über Drehleitern oder führten sie mit Hilfe spezieller Schutzhauben ins Freie.