Schwere Vorwürfe hatten Professoren am Montag im U-Ausschuss des Landtags erhoben. Nun reagiert die Hochschule mit einer Stellungnahme: viele Punkte stimmten einfach nicht oder nicht so.

Stuttgart - Die Beamtenhochschule Ludwigsburg wehrt sich gegen Vorwürfe, die Professoren im Untersuchungsausschuss zur Zulageaffäre erhoben haben. Die Aussagen hätten dort „Betroffenheit und Empörung ausgelöst“ und würden nicht nur die Leitung, sondern alle Professoren und Mitarbeiter diskreditieren, heißt es in einer Stellungnahme. Auch die Leistungen von Studenten und Absolventen würden dadurch in Frage gestellt.

 

Anlässlich der Aussagen eines Professors und einer Professorin im Landtag sei man den einzelnen Punkten umgehend und vertieft nachgegangen; teilweise sei dies schon früher geschehen. Im Ergebnis werden die Vorwürfe, die von den Landtagsabgeordneten mit Sorge aufgenommen worden waren, überwiegend zurückgewiesen. „Nicht haltbar“ sei etwa die Behauptung, an der Hochschule werde nicht wissenschaftlich gearbeitet; zum Gegenbeweis werden diverse Aktivitäten angeführt.

„Keine Noten nach Gutdünken geändert“

Falsch sei es auch, dass Manipulationen bei Prüfungen nicht nachgegangen werde. Der jüngst bekannt gewordene Täuschungsfall sei vielmehr ein Beleg dafür, wie entschieden die Hochschule hier reagiere. Prüfungen würden auch nicht als bestanden bewertet, wenn der Proband eigentlich durchgefallen sei. Genauso wenig treffe es zu, dass Klausurnoten nachträglich „nach Gutdünken“ geändert würden. Wenn sich aus einem falschen Ansatz Folgefehler ergäben, werde die Leistung teilweise trotzdem gewürdigt; eine solche Nachkorrektur sei in einem Fall „unglücklicherweise aus Platzgründen in der Cafeteria“ erfolgt. Abschlussarbeiten würden auch nicht vernichtet, sondern digitalisiert und aufbewahrt. Vorlesungen fänden zudem nicht nur am Vormittag statt. Auch an den Nachmittagen gebe es Vertiefungen, Projektarbeiten oder Kolloquien; zudem tagten dann die Gremien.

Besorgt äußert sich die Hochschulleitung unter dem neuen Rektor Wolfgang Ernst über Mobbing-Vorwürfe der Professoren. Man nehme sie sehr ernst und verurteile jegliche Form von Mobbing. Hier müsse es zu einer „verstärkten Sensibilisierung“ kommen. Man kenne aber keine Fälle, in denen Studenten aufgefordert worden seien, Informationen über Professoren zu sammeln. Insgesamt habe die Hochschule in jüngerer Zeit viel getan, um die Qualität in Forschung und Lehre zu steigern, verteidigte sich Ernst.