Nach einem Stadtbahnunfall und einer anschließenden Panne in Stuttgart am Dienstag betreibt die Stuttgarter Straßenbahnen AG nun Ursachenforschung. Mit schnellen Ergebnissen ist allerdings nicht zu rechnen.

Stuttgart - Die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) ist nach dem Zusammenstoß zweier Stadtbahnen in Stuttgart-Ost, bei dem auch ein Säugling verletzt worden war, und einer liegengebliebenen Stadtbahn in Stuttgart-Süd vom Dienstag mit der Ursachenforschung beschäftigt.

 

"Aber wir hüten uns davor, vorschnell Ergebnisse zu präsentieren", sagte SSB-Sprecherin Susanne Schupp am Mittwoch. "Das muss alles eingehend geprüft werden." Die zuständige technische Aufsichtsbehörde prüfe derzeit unter anderem die Strecke an der Unfallstelle, spreche mit den Fahrern der Bahnen und arbeite mit der Polizei zusammen, die etwaige Zeugenhinweise auswertet. "Bis die Ursache für den Zusammenstoß gefunden ist, wird es sicher einige Tage dauern", so Schupp.

Drehgestell war defekt

Auch was die wenig später im Stuttgarter Süden entgleiste Stadtbahn angeht, ist die Ursache noch nicht ganz geklärt. Sicher sei laut SSB-Sprecherin Schupp lediglich, dass ein sogenanntes Drehgestell an der Bahn nicht mehr recht funktionierte und die Bahn deshalb im Tunnel zwischen dem Österreichischen Platz und dem Marienplatz aus den Schienen sprang. Ob das Teil allerdings schon vor dem Crash am Stöckach beschädigt war oder erst beim Wiedereingleisen beschädigt wurde, müssen nun Untersuchungen klären.

Keine Engpässe zu befürchten

Laut Susanne Schupp handelt es sich bei der Kreuzung an der Haltestelle Stöckach nicht um eine unfallträchtige Stelle. "Ich bin jetzt seit über 20 Jahren dabei und kann mich an keinen weiteren solchen Unfall erinnern. Sowas ist schon extrem selten." Insgesamt verfügt die SSB über 184 Stadtbahnen. Dass jetzt zwei Bahnen auf unbestimmte Zeit wegen Reparatur ausfallen, stellt die SSB laut Schupp nicht vor Probleme. "Wir fahren noch den Ferienfahrplan und da gibt es keine Engpässe. Und unsere Reserve an Bahnen ist zwar klein, aber wir haben eine."