In ganz Europa haben Tausende der Opfer der Terror-Anschläge von Paris gedacht. Auch Stuttgart hat sich beteiligt. Im Rathaus ist ein Kondolenzbuch für die Opfer ausgelegt worden.

Stuttgart - Nach den Anschlägen von Paris haben europa- und auch landesweit Menschen am Montagmittag der Terroropfer von Paris gedacht. An vielen Bahnhöfen wie in Stuttgart gab es Durchsagen. Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) hatte zudem zum Gedenken in den Ratssaal eingeladen.

 

In Heilbronn traf man sich auf dem Marktplatz. Im südbadischen Müllheim nahmen Soldaten der deutsch-französischen Brigade an der Schweigeminute teil. Institutionen wie Museen und Schulen schlossen sich vielfach dem Innehalten für Paris um 12 Uhr an. Die Linienbusse der Südwestdeutsche Verkehrs-Aktiengesellschaft (SWEG) wollten auf ihrer Route an der nächsten Haltestelle anhalten und die Fahrgäste informieren. Die Staats- und Regierungschefs der EU hatten alle Bürger Europas für 12 Uhr zu einer Schweigeminute aufgerufen.

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Auch in Stuttgart ist die Trauer und das Entsetzen nach den Anschlägen von Paris riesig. Die Stadt gibt deshalb allen Bürgern von diesem Montag an die Gelegenheit, sich im Rathaus in ein Kondolenzbuch einzutragen. Den Anfang machte Oberbürgermeister Fritz Kuhn um 11.45 Uhr. „Nous Sommes Unis“ (Wir sind vereint). Man wolle wachsam sein, sagte Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne), „aber wir werden nicht das öffentliche Leben absagen“. Denn dann hätte der Terror gewonnen. „Wir werden dem Terror widerstehen, mit Stolz und Zuversicht.“ Der am 25. November beginnende Weihnachtsmarkt etwa werde stattfinden - ohne Einschränkungen.

Vize-Regierungschef Nils Schmid (SPD) trug sich am Montag beim Institut français in ein Kondolenzbuch ein.

Das Kondolenzbuch der Stadt liegt zu den regulären Öffnungszeiten des Rathauses (8 bis 18 Uhr) aus.

Muslime und muslimische Verbände müssen sich nach Ansicht der Türkischen Gemeinde in Deutschland jetzt stärker zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung bekennen. „Wir müssen weg vom Rechtfertigungsgedanken - hin zu einem Bekennen dazu, was Europa und die europäischen Werte anbieten“, sagte der Vorsitzende Gökay Sofuoglu der Deutschen Presse-Agentur. „Da muss noch mehr passieren. Das müssen mehr als Lippenbekenntnisse sein.“ Sofuoglu fürchtet nach den Attentaten eine wachsende Islamfeindlichkeit in Deutschland.