Für die Stuttgarter FDP brechen nach dem Wechsel des Ex-Fraktionschefs Bernd Klingler zur AfD schwierigere Zeiten an. Parteichef Armin Serwani forderte nun alle Parteimitglieder auf, sich künftig politisch stärker mit Anregungen an die verbliebenen FDP-Stadträte einzubringen.

Stuttgart - Die Stuttgarter FDP stellt sich nach dem Übertritt ihres früheren Fraktionschefs Bernd Klingler zur rechtspopulistischen AfD auf härtere Zeiten ein. In einem Brief an die Mitglieder des FDP-Kreisverbandes räumte der Parteichef Armin Serwani ein, dass der Verlust des Fraktionsstatus und die damit einhergehenden Kürzung der Fraktionsmittel „Einschränkungen“ in der Ausstattung der nunmehr noch dreiköpfigen Stadtratsriege mit sich bringe. „Die Notwendigkeit und Möglichkeit zur Durchsetzung liberaler Inhalte wird aber wenig eingeschränkt“, so Serwani. Er forderte alle Parteimitglieder auf, sich künftig politisch stärker mit Anregungen an die verbliebenen FDP-Stadträte einzubringen.

 

Zugleich stärkte Serwani den Stadträten den Rücken. Diese hätten nach dem laxen Umgang ihres Ex-Vormanns mit Geld aus der Fraktionskasse „korrekterweise“ eine Überprüfung der Vorgänge durch offizielle städtische Stellen eingeleitet. Klingler habe durch seinen Austritt gezeigt, dass er nicht an einer sachlichen Klärung der Vorwürfe mitwirken wolle. Wie berichtet, ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den 46-Jährigen wegen des Verdachts der Untreue. Ihm wird vorgehalten, Fraktionsgeld im Privatsafe gelagert und einen Druckauftrag in Höhe einer fünfstelligen Summe vergeben zu haben. Ob dafür eine entsprechende Gegenleistung erbracht wurde, ist Gegenstand der Ermittlungen.