Papst Benedikt XVI. besucht Deutschland. Nach seiner Rede im Bundestag ging es im Papamobil weiter ins Berliner Olympiastadion.

+++19.58 Uhr+++ Letztlich waren doch nur 61.000 und nicht 70.000 Menschen im Olympiastadion. 9000 Menschen, die Karten gekauft hatten, waren daheim geblieben.

 

+++19.30 Uhr+++Papst Benedikt XVI. hat im Berliner Olympiastadion die Gläubigen trotz aktueller Krisen zum Verbleib in der Kirche aufgerufen. In Christus bleiben heiße „auch in der Kirche bleiben“, sagt das katholische Kirchenoberhaupt in seiner Predigt vor rund 70.000 Teilnehmern der katholischen Eucharistiefeier am Donnerstagabend.

+++18.57 Uhr+++ Geschenke für den Papst: Benedikt XVI. hat während der Messe im Berliner Olympiastadion ein Kunstwerk und einen Bauhelm bekommen.

+++18.44 Uhr+++ Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat die Rede von Papst Benedikt XVI. im Bundestag begrüßt. Besonders wichtig sei für ihn der Hinweis gewesen, „dass wir Menschen demütig sein sollen und in Beziehung zum Schöpfer stehen“, sagte der Vorsitzende Aiman Mazyek am Donnerstag.

+++18.26 Uhr+++ Fast zeitgleich mit der Ankunft des Papstes im Olympiastadion sind am Donnerstagabend mehrere tausend Demonstranten durch das Zentrum Berlins gezogen. Die Polizei sprach von 4000 Teilnehmern, die Veranstalter von 10 000.

+++18.15 Uhr+++ Bei einem Treffen mit Vertretern des Judentums hat Benedikt XVI. an den Holocaust erinnert. „Heute befinde ich mich an einem zentralen Ort der Erinnerung, der schrecklichen Erinnerung, dass von hier aus die Shoah, die Vernichtung der jüdischen Mitbürger in Europa geplant und organisiert wurde“, sagte der Papst laut Redemanuskript am Donnerstag in Berlin.

+++18.15 Uhr+++ Der Papst bekommt mehrere Babys in das Papamobil gereicht, die er segnet. Die vielen Gläubigen, die im Stadion bunte Fahnen schwenken, kommen aus Deutschland und benachbarten Ländern. Er herrschen hohe Sicherheitsvorkehrungen, das Stadion wird streng bewacht.

+++18.06 Uhr+++ Papst Benedikt XVI. hat zum Auftakt seiner Messe im Berliner Olympiastadion die rund 70 000 Gäste begrüßt. Im schusssicheren Papamobil fuhr der 84-Jährige am Donnerstag auf der Innenbahn einen sogenannten Giro, eine Runde, um den Gläubigen zuzuwinken. Im Anschluss wollte er gemeinsam mit 800 Priestern und Helfern einen glanzvollen Gottesdienst feiern. Allein 84 Kardinäle und Bischöfe hatten sich angemeldet. Das Olympiastadion, in dem sonst der Bundesligist Hertha BSC spielt, war Kirchenangaben zufolge bis auf den letzten Platz ausverkauft.

+++18.05 Uhr+++ Der Berliner Grünen-Abgeordnete Hans-Christian Ströbele hat den Bundestag zu Beginn der Papst-Rede verlassen und sich der Demonstration der Papst-Kritiker angeschlossen. „Ich bin rausgegangen, weil ich den anhaltenden Applaus zu Beginn zu heftig fand“, sagte Ströbele der dpa. „Ich wollte den Papst hier so nicht würdigen.“ Ströbele wirft dem Papst gefährliche Ansichten vor und kritisiert, Benedikt XVI. verunglimpfe Schwule und Lesben und verhindere Familienplanung in Afrika. 

Papst überrascht mit Lob für die Grünen

+++17.52 Uhr+++ Linksfraktionschef Gregor Gysi hat sich dafür ausgesprochen, nach dem Papst auch Würdenträger anderer Religionen als Redner in den Bundestag einzuladen. Benedikt XVI. habe klar gemacht, dass er als Religionsführer im Parlament rede und nicht als Staatsoberhaupt des Vatikans, sagte Gysi. Damit habe er „den Trick des Bundestagspräsidenten“ entlarvt, der ihn als Staatsoberhaupt eingeladen habe.

+++17.46 Uhr+++ Weniger als eine Stunde vor Beginn der Messe mit dem Papst im Olympiastadion haben sich bereits Zehntausende von Menschen dort eingefunden. Benedikt XVI. will vor rund 70.000 Gläubigen predigen. Mehr als 30.000 Besucher seien bereits im Stadion, teilte die Polizei mit. Alle müssten kontrolliert werden. „Es herrscht ein reger Zustrom“, sagte ein Sprecher.

+++17.35 Uhr+++ Unmittelbar nach seiner Rede im Bundestag hat sich Papst Benedikt XVI. mit Vertretern der jüdischen Gemeinde in Deutschland getroffen. Das katholische Staatsoberhaupt kam aus Zeitgründen im Reichtagsgebäude mit der Gruppe um den Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, zusammen. Danach wurde der Pontifex zu einer Messfeier im Olympiastadion von Berlin mit rund 70.000 Teilnehmern erwartet.

+++17.30 Uhr+++ „Die Rede hätte sehr gut in die Humboldt-Universität gepasst", sagte Grünen-Fraktionsgeschäftsführer Volker Beck zu der teils sehr philosophisch-theologischen Rede des Papstes.

+++17.20 Uhr+++ Der Papst hat an die Abgeordneten des Deutschen Bundestags appelliert, das „kulturelle Erbe Europas“ zu verteidigen. Die Idee der Menschenrechte, die Gleichheit aller Menschen vor dem Recht sowie die Eigenverantwortung der Menschen für ihr Handeln „bilden unser kulturelles Gedächtnis“, sagte Benedikt am Donnerstag zum Abschluss seiner Rede im Parlament.

+++17.15 Uhr+++ Mit einem Lob für die Grünen hat der Papst bei seiner Rede überrascht. Das Auftreten der ökologischen Bewegung in der deutschen Politik seit den 70er Jahren sei ein „Schrei nach frischer Luft“ gewesen, den man nicht überhören dürfe und nicht beiseiteschieben könne, sagte er. „Jungen Menschen war bewusst geworden, dass irgendetwas in unserem Umfang mit der Natur nicht stimmt“, dass „die Erde selbst ihre Würde in sich trägt und wir ihrer Weisung folgen müssen“.

+++17.13 Uhr+++ In seiner Rede würdigte er zudem die Widerstandkämpfer gegen die Nazidiktatur in Deutschland sowie andere totalitäre Regime. Sie hätten „dem Recht und der Menschheit als ganzer einen Dienst erwiesen“, sagte er: „Für diese Menschen war es unbestreitbar evident, dass geltendes Recht in Wirklichkeit Unrecht war.“

+++17.09 Uhr+++ Hans-Peter Friedrich, Bundesinnenminister, kritisiert im PHOENIX-Interview die Proteste einzelner Abgeordneter gegen den Besuch des Papstes im Bundestag. „Dass Parlamentarier gegen einen Papst, der für eine Religion steht, die Menschen zusammenführt, in dieser Art kleinkariert demonstrieren, finde ich unangemessen“, so Friedrich.

+++17.04 Uhr+++ Zeitgleich zur Rede von Benedikt XVI. im Bundestag haben in Berlin-Mitte rund 1.500 Menschen gegen den Deutschlandbesuch des Papstes demonstriert. Sie versammelten sich nach einem Aufruf des Bündnisses „Der Papst kommt“ am Potsdamer Platz, um gegen die nach ihrer Überzeugung frauenfeindliche, gesundheitsschädliche und sexualfeindliche Politik des Vatikans zu protestieren. Kritisiert wurden besonders das Kondomverbot und die Rolle der Frau in der katholischen Kirche.

+++16.59 Uhr+++ In seiner Rede hat der Papst die Politiker aufgerufen, ihr Eigeninteresse hinter das Gemeinwohl zurückzustellen. Letzter Maßstab für die Arbeit der Politiker dürften nicht Erfolg oder materieller Gewinn sein, sagte er: „Die Politik muss Mühen um Gerechtigkeit sein und so die Grundvoraussetzung für Frieden schaffen.“

+++16.57 Uhr+++ Wie viele der 620 Parlamentarier der Rede tatsächlich fernblieben, war zunächst unklar. Es waren aber deutlich wenige als die zunächst erwarteten 100 Abgeordneten.

+++16.56 Uhr+++ Papst Benedikt XVI. versteht seine Einladung in den Bundestag als politische Würdigung des Vatikan. Zu Beginn seiner mit Spannung erwarteten Rede vor den Abgeordneten sagte er: „Die Einladung zu dieser Rede gilt mir als Papst, als Bischof von Rom, der die oberste Verantwortung für die katholische Christenheit trägt. Sie anerkennen damit die Rolle, die dem Heiligen Stuhl als Partner innerhalb der Völker- und Staatengemeinschaft zukommt.“

Papstbier und Proteste

+++16.47 Uhr+++ Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hat an Papst Benedikt XVI. appelliert, Schritte zur Überwindung der Kirchenspaltung zu machen. Viele Menschen in Deutschland empfänden ihre Fortdauer als „Ärgernis“, sagte Lammert im Bundestag vor der Rede des Papstes zu den Parlamentariern.

+++16.43 Uhr+++ Außerdem wies Lammert auf die Trennung von Staat und Kirche hin. Diese Errungenschaft der Aufklärung gehöre zu den „unaufgebbaren Fortschritten unserer Zivilisation“, sagte er laut einem vorab veröffentlichten Text in seiner Begrüßung im Plenarsaal.

+++16.38 Uhr+++ Der Papst ist vor seiner umstrittenen Rede im Bundestag mit Beifall begrüßt worden. Mit langem Applaus hießen die meisten Abgeordneten das Kirchenoberhaupt im Plenum stehend willkommen. Der Pontifex kam begleitet von Lammert, Wulff und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ins Parlament.

+++16.28 Uhr+++ Benedikt XVI. ist zur ersten Rede eines Papstes im Bundestag eingetroffen. Mit Spannung wird erwartet, ob sich der 84- Jährige im Parlament seines Heimatlandes auch zu aktuellen Themen wie etwa der Euro-Schuldenkrise äußert. Der Auftritt des Kirchenführers im Bundestag ist umstritten. Parlamentarier von SPD, Grünen und Linkspartei halten die Rede für unvereinbar mit der religiösen Neutralität des Staates.

+++16.20 Uhr+++ Tausende Menschen sind schon jetzt im Berliner Olympiastadion, um bei der Messe mit Papst Benedikt XVI. dabei zu sein. Auf dem Rasen stehen 10.000 Stühle bereit. Im Vorprogramm tritt auf einer Seitenbühne Sängerin Maite Kelly auf. Vor dem Stadion war das Publikum bunt gemischt. Auch Hare-Krishna-Jünger und Tierschützer waren dort zu sehen. Die Messe beginnt um 18.30 Uhr. Es werden 70.000 Menschen erwartet.

+++15.52 Uhr+++ Begleitet von einem massiven Polizeiaufgebot haben sich Tausende Papst-Gegner am Nachmittag zu einer Protestdemonstration in Berlin-Mitte versammelt. Sie kritisieren vor allem die aus ihrer Sicht menschenfeindliche Geschlechter- und Sexualpolitik des Papstes. Initiiert worden war der Zug unter dem Motto „Keine Macht den Dogmen“ von einem Bündnis aus 67 Organisationen.

+++15.43 Uhr+++ Der Besuch von Benedikt XVI. hat ein Berliner Brauhaus zu einem „Papstbier“ inspiriert. Das Bio-Pils wurde während der Reifung mit gregorianischen Chorälen „bespielt und beseelt“, heißt es.

+++15.20 Uhr+++ Der Sprecher der Opferinitiative „Eckiger Tisch“, Matthias Katsch, äußerte sich bei der Demo am Brandenburger Tor auch zu einem möglichen Treffen von Benedikt XVI. mit Missbrauchsopfern im Rahmen seines Besuchs. Eine solche Begegnung müsse als Gespräch mit Rede und Gegenrede angelegt sei. Er sei nicht sicher, ob dem Papst bewusst sei, wie sehr die Opfer auch an der Institution Kirche litten, betonte Katsch, der nach eigenem Bekunden weiter der katholischen Kirche angehört. Er rief den Vatikan zudem auf, die Täterakten offenlegen. Dies müsse auch auf die Gefahr hin geschehen, dass auf deren Grundlage weitere Entschädigungsforderungen an die katholische Kirche gerichtet würden. Im „Eckigen Tisch“ haben sich Missbrauchsopfer von deutschen Jesuitenschulen zusammengeschlossen.

+++15.08 Uhr+++ Kaum war der Papst am Donnerstag gelandet, haben in Berlin Protestaktionen begonnen. Teils ernst, teils bunt und spaßbetont demonstrierten Menschen gegen die katholische Kirche. Auf der Spree schipperten Papst-Gegner auf einem selbstgezimmerten Floß. Ausgerüstet waren sie mit Anti-Papst-Plakaten und Bierkisten. Polizisten stoppten das Floß und durchsuchten es. Junge Männer am Brandenburger Tor trugen weiße Pappmützen, auf denen eine durchgestrichene Papstfigur im Stil des Films „Ghostbusters“ als Geist zu sehen war.

+++14.42 Uhr+++ Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat von Papst Benedikt XVI. eine Kachel mit der Darstellung des Sakramentsbrunnens in den Vatikanischen Gärten erhalten. Das Kirchenoberhaupt überreichte das Gastgeschenk am Rande des Zusammentreffens mit Merkel am Donnerstag in der Katholischen Akademie in Berlin. Die von dem Kunsthistoriker und Numismatiker Michele Palazzetti gestaltete Schmuckkeramik misst 30 mal 30 Zentimeter und zeigt die „Fontana del Sacramento“, einen von kleinen Türmen flankierten Brunnen in den vatikanischen Gärten.

+++14.24 Uhr+++ Ein Atlas für den Präsidenten: Papst Benedikt XVI. hat zum Auftakt seines Deutschlandbesuchs Bundespräsident Christian Wulff einen Nachdruck der „Kosmographie“ des antiken griechischen Geographen Ptolemäus (2. Jahrhundert) überreicht. Das Faksimile beruht auf einer lateinischen Übersetzung des griechischen Werks aus dem Jahr 1473. Das Original befindet sich im Besitz der Vatikanischen Bibliothek. Die astronomischen Studien des Ptolemäus bestimmten bis zum Beginn der Neuzeit das Weltbild, nach dem die Erde im Mittelpunkt des Kosmos steht.

+++14.11 Uhr+++ Vatikan-Pressesprecher Federico Lombardi hat sich positiv über den Auftakt der Deutschlandreise von Papst Benedikt XVI. geäußert. Die Rede von Bundespräsident Christian Wulff sowie die persönlichen Gespräche mit Wulff und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) seien „wirklich ein guter Anfang“ gewesen, sagte Lombardi am Donnerstagmittag in Berlin

Zum Mittagessen gab es Fisch und Fleisch

+++14.10 Uhr+++ Der Souvenirladen am Fuß des Turms Berliner Fernsehturms führt keine Papst-Artikel, nicht mal Postkarten. Lohnt sich nicht, wie die Verkäuferin sagt. „Das interessiert doch höchstens heute, sonst nicht.“

+++14.09 Uhr+++ Am Brandenburger Tor, wo weiß-gelbe Vatikan-Fahnen wehen, wartet eine drei Meter große Nonnenfigur auf den Papst. In der einen Hand hält sie ein Kreuz, in der anderen einen Schlagstock, auf ihrer Brust steht „Nie wieder“. Mit dieser Figur wollen frühere Heimkinder auf das Leid aufmerksam machen, das sie in kirchlichen Einrichtungen erdulden mussten

+++13.59 Uhr+++ Fisch und Fleisch stehen auf dem Speiseplan des ersten Mittagessens von Papst Benedikt XVI. bei seinem Deutschlandbesuch. In der Katholischen Akademie Berlin servieren die Köche „Vichy-Saibling und Amalfi-Zitrone mit Mandelstaub“. Weiter geht es mit „Confierter Rinderbrust, Rosmarin und Gartenbohnen“. Als Nachtisch sind „halbflüssiger Frankfurter Pudding mit Haselnuss“ sowie „Sauerampfereis“ vorgesehen.

+++13.50 Uhr+++ Kanzlerin Merkel hat in einer Privataudienz beim Papst die Themen Europa und Finanzmärkte angesprochen. Das Thema Europa interessiere den Papst sehr, sagte Merkel nach dem Treffen am Sitz der Deutschen Bischofskonferenz in Berlin. Die Kanzlerin wurde bei dem Gespräch mit Benedikt XVI. von ihrem Ehemann Joachim Sauer begleitet. Merkel sagte, sie habe in der Unterredung deutlich gemacht, dass „die europäische Einigung für uns Deutsche unverzichtbar ist“. Denn sie bedeute für die Bundesbürger Demokratie, Freiheit und Wohlstand. Auch habe sie mit dem Papst über die Finanzmärkte gesprochen, erklärte Merkel. Dabei sei deutlich geworden, dass die Politik „die Kraft haben sollte, für die Menschen zu gestalten, und nicht getrieben zu sein“. Das sei eine sehr große Aufgabe im Zeitalter der Globalisierung.

+++13.17 Uhr+++ In der Ehreneskorte für den Papst saß am Donnerstag auch eine Berliner Polizistin auf dem Motorrad. Die Formation, die vor der Wagenkolonne des Papstes fährt, besteht aus 15 Fahrzeugen der Hauptstadt-Polizei. „Der Papst hat die höchste Stufe“, sagte eine Sprecherin. Intern werde die Anordnung auch „Ehrenkeil“ genannt. Abgestuft nach Wichtigkeit des Gastes gibt es laut Polizei auch Eskorten mit sieben, fünf oder drei Begleitmotorrädern. „Das ist ein eingespieltes Fahrer-Team“, hieß es weiter. Bei Hindernissen auf der Strecke zum Beispiel werde der Keil enger gezogen. „Die Kollegen üben das regelmäßig.“ Dass die Maschinen auf Hochglanz poliert sind, sei selbstverständlich.

Zu Ehren von Benedikt XVI. tragen die Mitglieder der Eskorte über der Motorradkleidung mit hellem Helm auch eine weiße Jacke. Im normalen Dienst gehören die Ehren-Fahrer zum zentralen Verkehrsdienst der Hauptstadt-Polizei. Hier fallen die Aufgaben an, die mit der Hauptstadt-Funktion Berlins zusammenhängen. Als Eskorten-Fahrer könne man sich bewerben, sagte die Sprecherin.

+++13.16 Uhr+++ Angela Merkel hat Papst Benedikt XVI. zu einem Vier-Augen-Gespräch getroffen. Das Gespräch am Sitz der Deutschen Bischofskonferenz in Berlin soll rund eine halbe Stunde dauern. Im Verlaufe des Gesprächs wollte Merkels Ehemann Joachim Sauer hinzukommen. Unmittelbar vor dem Besuch hatte Merkel sich überzeugt gezeigt, dass „uns der Papstbesuch bereichert“. Sie erhoffe sich von der Visite Orientierung „in diesen gewiss nicht leichten Zeiten“, sagte die CDU-Vorsitzende am Mittwochabend bei einem Empfang ihrer Partei in Berlin.

+++12.46 Uhr+++ Der Besuch von Papst Benedikt XVI. in Berlin ist aus Polizeisicht bis zum Donnerstagmittag ruhig und ohne Zwischenfälle verlaufen. „Wir sind zufrieden mit dem bisherigen Verlauf“, sagte Polizeisprecher Volker-Alexander Tönnies. Die Polizei hat nach seinen Angaben umfangreiche Vorkehrungen für die Sicherheit des Staatsgastes getroffen. Insgesamt sind 6.000 Beamte von Bund und Ländern im Einsatz.

Berliner und Touristen mussten sich indes in Mitte, Charlottenburg und Neukölln auf heftige Verkehrseinschränkungen einstellen. An den Orten, die der Papst im Laufe des Tages besuchen sollte, waren weiträumige Absperrungen eingerichtet. Zudem gab es immer wieder kurzzeitige Sperrungen, wenn der Papst mit seiner Kolonne in der Stadt unterwegs war. Der Verkehr laufe aber gut, sagte der Polizeisprecher. „Wir haben den Eindruck, dass sich die Berliner auf die besondere Situation eingestellt haben“. Von Chaos könne keine Rede sein, fügte er hinzu.

+++12.11 Uhr+++ Zu der zentralen Anti-Papst-Demonstration in Berlin unter dem Motto „Keine Macht den Dogmen“ haben 67 Organisationen aufgerufen. Teilnehmen wollen auch etliche Bundestagsabgeordnete von Linken, SPD und Grünen, die der Papst-Rede im Parlament fernbleiben.

+++11.42 Uhr+++ Papst Benedikt XVI. hat in seiner ersten Ansprache auf seinem Besuch in Deutschland eine zunehmende Gleichgültigkeit gegenüber der Religion beklagt. Notwendig sei aber die Religion als Grundlage für ein gelingendes Miteinander in der Gesellschaft. Benedikt zitierte am Donnerstag in Berlin den Sozialreformer Wilhelm von Ketteler mit den Worten: „Wie die Religion der Freiheit bedarf, so bedarf auch die Freiheit der Religion“. Freiheit brauche die Rückbindung an eine höhere Instanz, sagte der Papst im Garten von Schloss Bellevue.

+++11.36 Uhr+++ Bundespräsident Christian Wulff hat Papst Benedikt XVI. zum Staatsbesuch in seinem Heimatland willkommen geheißen. Das katholische Kirchenoberhaupt komme in ein Land, „dessen Geschichte und Kultur eng verflochten sind mit dem christlichen Glauben und dem Ringen um diesen Glauben“, sagte Wulff am Donnerstag bei der Begrüßung im Berliner Schloss Bellevue vor 1100 geladenen Gästen. Die Bundesrepublik sei aber auch ein Land, „in dem der christliche Glaube sich nicht mehr von selbst versteht, in dem die Kirche ihren Ort in einer pluralen Gesellschaft neu bestimmen muss“, betonte der Bundespräsident. Die Kirche lebe mitten in dieser Gesellschaft. „Deswegen ist sie auch selbst immer wieder von neuen Fragen herausgefordert“, sagte Wulff. Dazu gehöre, wie „barmherzig“ sie „mit Brüchen in den Lebensgeschichten von Menschen“, mit „den Brüchen in ihrer eigenen Geschichte und mit dem Fehlverhalten von Amtsträgern“ umgeht.

Der Papst landet in Berlin-Tegel

+++11:28 Uhr+++ Für die Fahrt des Papstes ins Olympiastadion am Donnerstagnachmittag hat die Polizei mehrere Routen vorbereitet. „Wenn es Störungen auf einer Strecke gibt, können wir flexibel reagieren“, sagte ein Sprecher. Aus Sicherheitsgründen werde die Route vorab nicht bekanntgegeben. Im Olympiastadion wird der Papst eine Messe mit mehr als 70.000 Gläubigen feiern.

+++11:26 Uhr+++ Der CSU-Politiker Thomas Goppel wirft einigen Medien eine Hetzkampagne gegen den Papst vor. Am Donnerstag empörte sich Goppel über die Titelseite der Berliner Tageszeitung „taz“, die statt eines Fotos Benedikt XVI. ein Foto des spitzohrigen Jedi-Meisters Yoda aus den Krieg-der-Sterne-Filmen abdruckte. Dazu sagte der Sprecher der ChristSozialen Katholiken in der CSU der Nachrichtenagentur dapd: „Wenn einige Redaktionen ihre Kampagnen gegen den Papst auf die Spitze treiben wollen, kann man das leider nicht verhindern.“ Er bedauere, dass eine ruhige und sachliche Diskussion über das christliche Menschenbild in Deutschland derzeit nur schwer möglich sei.

+++11.13 Uhr+++ Offizielle Begrüßung: Bundespräsident Christian Wulff hat Papst Benedikt XVI. vor dem Schloss Bellevue in Berlin willkommen geheißen. Der Bundespräsident ist Gastgeber des Kirchenoberhauptes auf dessen viertägigem Staatsbesuch in Deutschland. Nach der militärischen Zeremonie vor dem Amtssitz des Bundespräsidenten will der deutsche Papst erstmals auf seiner Reise das Wort an die Deutschen richten. Rund 1100 Gäste sind Zeugen der Ansprache im Schlosspark.

+++11.09 Uhr+++ Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) hat Papst Benedikt XVI. bei seiner Ankunft auf dem Flughafen Tegel in bayerischer Tracht empfangen. Die CSU-Politikerin trug ein grünes Dirndl, als sie das Oberhaupt der katholischen Kirche gemeinsam mit den anderen Mitgliedern des Bundeskabinetts begrüßte. Aigner stammt wie Papst Benedikt XVI. aus Oberbayern.

+++11.08 Uhr+++ Der Papst erhält während seines gesamten Besuchs die höchste Sicherheitsstufe. Allein in Berlin sollen 6.000 Beamte bereitstehen. Auch an den anderen Orten der Reise ist das entsprechende Aufgebot groß.

+++10.59 Uhr+++ Zahlreiche Politiker von Linken, Grünen und SPD haben angekündigt, die Rede des Papstes im Bundestag zu boykottieren. Wenige Stunden vor dem Auftritt gab es weiterhin nur Schätzungen, wie viele Abgeordnete der Rede fernbleiben werden. Ein Sprecher der Linksfraktion sagte, voraussichtlich würden doch mehr als die Hälfte der 76 Abgeordneten die Rede im Bundestag verfolgen. Bei der SPD-Fraktion und den Grünen hieß es, die genaue Zahl der Boykottierer sei noch nicht bekannt. Die Oppositions-Abgeordneten sehen durch den Papst-Auftritt im Parlament das Gebot der religiösen Neutralität des Staates verletzt.

+++10.42 Uhr+++ Nach dem offiziellen Zeremoniell mit 21 Salutschüssen wurden der Papst und sein Gefolge unter anderem von Bundespräsident Christian Wulff, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, begrüßt. Auch ein Großteil des Bundeskabinetts schüttelte dem Papst die Hand.

+++10.36 Uhr+++ Auf dem Hinflug hatte der Papst Freude auf den Besuch in seiner Heimat geäußert, aber zugleich auch Verständnis für Proteste. „Wenn die Demonstrationen friedlich verlaufen, ist nichts gegen sie einzuwenden“, sagte er nach dem Abflug in Rom. Opposition gegen die katholische Kirche habe in Deutschland eine lange Geschichte.

+++10.17 Uhr+++ Papst Benedikt XVI. ist zum viertägigen Besuch in seiner deutschen Heimat eingetroffen. Die Sondermaschine mit dem 84-jährigen Kirchenoberhaupt landete am Donnerstagvormittag auf dem Flughafen Berlin-Tegel. Der Papst reiste mit einem Airbus A320 der italienischen Fluggesellschaft Alitalia in die Bundeshauptstadt. Alitalia übernimmt traditionell den Hinflug des Papstes bei Auslandsreisen.

Zum Empfang des Papstes auf dem Flughafen waren unter anderem Bundespräsident Christian Wulff und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach Tegel gekommen. Die offizielle Begrüßung Benedikts war für den Anschluss im Berliner Schloss Bellevue vorgesehen. Nach dem Besuch des Weltjugendtages in Köln 2005 und der Reise nach Bayern ein Jahr später ist es der erste offizielle Besuch von Benedikt XVI. in Deutschland.

Höhepunkt des ersten Besuchstages am Donnerstag ist eine Rede im Bundestag. Zahlreiche Politiker von Linken, Grünen und SPD haben angekündigt, die Rede zu boykottieren.

Weitere Stationen der Reise sind nach Berlin das Bistum Erfurt und Freiburg. Zu insgesamt fünf Großgottesdiensten werden rund 270.000 Gläubige erwartet.