Der US-amerikanische Soulsänger Ben E. King ist am Donnerstag im Alter von 76 Jahren gestorben. Seine sehnsuchtsvolle Stimme wure vor allem mit einem Song in Verbindung gebracht.

Stuttgart - Seine Stimme war sein Kapital und sein Seelenspiegel. Und Ben E. Kings sehnsuchtvolle Stimme wurde – wie bei seinem vor kurzem gestorbenen Kollegen Percy Sledge („When a Man loves a Woman“) – vor allem mit einem einzigen Jahrhundertsong in Verbindung gebracht: Unglaublich beseelt schnitt diese Stimme Anfang der sechziger Jahre durch den Bass und die Percussion des Songs „Stand by me“, dessen Co-Autor King war. Dann setzten die Streicher ein, später die Background-Sänger, und als das Lied seinen Höhepunkt erreichte, illustrierte Ben E. King sein leidenschaftliches Werben mit entschlossener Brüchigkeit.

 

„Stand by me“ markierte den erfolgreichen Beginn der zweiten, der Solokarriere des Soul- und Rhythm ’n’ Blues-Sängers, der 1938 im US-Bundesstaat North Carolina geboren worden worden war: Bereits vor seiner Sololaufbahn gelang ihm der Nummer-eins-Hit „Save the last Dance for me“ mit den Drifters, die er bald darauf wegen Vertragsstreitigkeiten verließ. In den Sechzigern landete er weitere Hits, Mitte der Siebziger feierte er mit „Supernatural“ ein bemerkenswertes Comeback, aber erst in den Achtzigern – auch das verband ihn mit Percy Sledge, den man durch einen Jeans-Werbespot wiederentdeckte – wurde sein größter Erfolg einer neuen Generation bekannt gemacht, als Titelsong des Kinofilms „Stand by me – Das Geheimnis einesSommers“.

„Ich glaube, meine ganze Karriere war zufällig“, sagte Ben E. King, der im vergangenen Jahr noch aufgetreten ist, in einem Interview. Am Donnerstag ist der große Sänger im Alter von 76 Jahren in New Jersey gestorben.