Auch das miserable Wetter in der Nacht auf den 1. Mai hat Möchtegern-Scherzbolde nicht davon abgehalten, es mancherorts im Südwesten zu weit zu treiben.

Offenbach/Karlsruhe - Mit Streichen in der Walpurgisnacht und am 1. Mai haben vor allem junge Leute in Baden-Württemberg die Polizei beschäftigt. Eierwürfe, Ketchup-Schmierereien, Toilettenpapier-Exzesse - nicht überall blieb es bei harmlosen Scherzen. Wo es besonders stark regnete, war aber fast nichts los. Das Maibaum-Aufstellen entpuppte sich mancherorts als schwieriger als gedacht. Einige Menschen wurden verletzt, eine stark betrunkene 13-Jährige kam in ein Krankenhaus.

 

In Epfendorf (Landkreis Rottweil) erlitt ein 17-Jähriger schwere Verletzungen durch einen Maibaum, der zu Boden krachte. Der Jugendliche wollte den Baum mit anderen, teils Betrunkenen aufrichten - was laut Polizei bei zwei Versuchen misslang.

In Mössingen im Landkreis Tübingen griff die Polizei drei stark betrunkene 13-Jährige auf. Einer Jugendlichen ging es so schlecht, dass sie in ein Krankenhaus kam. Die anderen Mädchen übergaben sich im Streifenwagen - dann wurden sie zu ihren Eltern gebracht.

In Tübingen wurde ein 26-Jähriger in Klettermontur mitten in der Nacht an der Hausfassade entdeckt. Der Mann wollte einen Maibaum auf den Balkon seiner Verehrten stellen. In Vöhringen (Kreis Rottweil) konnte der Maibaum zunächst nicht aufgestellt werden, weil Unbekannte Teile von zwei bereitgelegten sogenannten Schwalben, die man zum Aufrichten braucht, mit einer Säge durchtrennt hatten. In Königsheim (Kreis Tuttlingen) sägten Unbekannte gleich den Maibaum selbst an zwei Stellen durch, ebenso in Schwäbisch Gmünd (Ostalbkreis). Außerdem meldete die Polizei dort ein mit Zahnpasta vollgeschmiertes Auto - zusätzlich eingewickelt mit Klopapier. Straßenschilder waren mit Rasierschaum bedeckt.

In Rottenburg setzten Unbekannte eine Hecke in Brand. Ein brennender Mülleimer beschädigte in Reutlingen die Fassade eines Schulgebäudes. In Tuttlingen bockten Scherzbolde ein Auto auf 16 Pflastersteine auf und umwickelten es mit Klebeband und Schnüren.