Der endgültige Baubeschluss für die Verlängerung der S 2 nach Neuhausen fällt nicht vor Mitte 2018. Die ersten Züge könnten demnach erst nach dem Fahrplanwechsel im Dezember 2021 die Fildergemeinde erreichen.

Stadtentwicklung/Infrastruktur : Christian Milankovic (mil)

Stuttgart - Die Erweiterung des S-Bahnnetzes wird mit Nachdruck vorangetrieben. Die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) planen für den Verband Region Stuttgart die Verlängerung des Schienenstrangs von Filderstadt-Bernhausen nach Neuhausen auf den Fildern (beides Landkreis Esslingen). Allerdings räumen die Planer eine weiterere Anpassung ihrer ursprünglich sehr ambitionierten Zeitschiene ein. Nach am Mittwoch vorgelegten Plänen soll erst im Sommer 2018 abschließend über den Bau entschieden werden. Ursprünglich hätten die politischen Gremien ein Jahr früher grünes Licht geben sollen. Der längere Planungsvorlauf hat auch Auswirkungen auf die Inbetriebnahme: Die terminieren die SSB auf das „Fahrplanjahr 2021/22“. Konkretere Aussagen will sich SSB-Chef Wolfgang Arnold nicht entlocken lassen. Ganz hat er aber die Hoffnung noch nicht aufgebeben, die ersten Züge könnten schon zum Fahrplanwechsel im Dezember 2021 über den neuen 3,9 Kilometer langen und 125 Millionen Euro teuren Schienenstrang rollen. „Manches Mal sind wir auch schon schneller mit dem Bau vorangekommen, als ursprünglich vorgesehen“.

 

Erleichterung über die Fortsetzung der Zuschussregelung

Jürgen Wurmthaler, Verkehrsplaner des Verband Region Stuttgart, sieht die Entwicklung mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Natürlich ist es immer schöner, wenn der ursprüngliche Terminplan eingehalten werden kann“. Andererseits habe die überraschende Einigung im September 2015, das – obacht Wortungetüm – Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz auch nach dem Jahr 2019 fortzuführen, etwas Druck aus dem Kessel genommen. Dieses GVFG abgekürzte Regelwerk legt die Zuschüsse fest, mit denen Bund und Land den Ausbau der Infrastruktur unterstützen. „Das hilft uns, damit gelten kann: ,Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit’“, sagt Wurmthaler. „Die Zeit, die man in eine detaillierte Planung steckt, spart einem später beim Bauen Zeit und Geld“, sekundiert Volker Christiani. Der SSB-Planungschef macht deutlich, dass trotz der Gewissheit, die nun an der Zuschussfront herrsche, keine Rede davon sein könne, „dass wir mit Standgas bei der Planung unterwegs sind.“ Trotz der vergleichsweise schlichten Topographie der Filderebene sähen sich die Planer vor zahlreichen Herausforderungen. Stellvertretend nennt Arnold die Bestimmungen zum Artenschutz oder die Bedürfnisse der Landwirtschaft, auf die Rücksicht zu nehmen sei.