2016 läuft der Verkehrsvertrag zwischen dem Land und der DB Regio aus – danach soll vieles im baden-württembergischen Schienennahverkehr besser werden, verspricht Verkehrsminister Winfried Hermann. Doch das Zugangebot rund um Stuttgart wird wohl frühestens Ende 2018 davon profitieren.

Stuttgart - Der Termin passte vortrefflich. Am 2. Juli wurde im Amtsblatt der Europäischen Union die Ausschreibung für viele Zugverbindung im Land veröffentlicht. Just am Abend dieses Tages trafen sich Landräte, Bürgermeister, Fachleute von Kommunen und Eisenbahnunternehmen, im Stuttgarter Rathaus zu einer Regionalkonferenz. Sie wollten erfahren, wie die Zugverbindungen der Zukunft nach dem Willen des Verkehrsministeriums aussehen sollen. Änderungen im Detail sind noch möglich, Ende September erhalten interessierte Eisenbahnunternehmen die Unterlagen, auf deren Grundlage sie Angebote abgeben können.

 

Auf einen einfachen Nenner gebracht – mehr Wettbewerb soll die Preise drücken, die das Land für jeden gefahrenen Kilometer eines Nahverkehrszuges bezahlt. Und bei derselben zur Verfügung stehenden Summe können mehr Züge „bestellt“ werden, wie der Fachbegriff lautet. Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) verspricht sich nach einem kostensenkenden Wettbewerb eine Steigerung des Zugangebots um 20 Prozent. Und das, nachdem die Zahl der Zugkilometer im Schienpersonennahverkehr nach der Regionalisierung im Jahr 1996 um 35 Prozent und die Zahl der Fahrgäste um 60 Prozent zugenommen hat. „Unser Ziel ist es, die Fahrgastzahlen bis zum Jahr 2030 zu verdoppeln“, erläuterte Hermann im Stuttgarter Rathaus.

Ein gutes Angebot im ganzen Land

Gerechter soll es auch zugehen. Bisher fahren auf einer Verbindung schlecht ausgelastete Züge häufig, andernorts gut ausgelastete Züge selten. Nach Umsetzung des Zukunftskonzepts soll es überall in Baden-Württemberg einen zuverlässigen Stundentakt geben von fünf Uhr bis spät in die Nacht hinein und auch an Wochenenden. Aus genau definierten Fahrgastzahlen ergibt sich, ob stündlich, halbstündlich oder noch öfter gefahren wird.